a.

[396] Eine alte Frau erzählt: Ich diente in Sengwarden bei einem Bauern, der hatte zwei Söhne. Der eine war verlobt mit der Tochter eines Nachbarn. Dieser Nachbar hatte drei Töchter, aber alle drei waren Hexen. Ich habe sie oft auf dem Mistbrette vor der Scheune und auf dem Boden des Hauses tanzen sehen. Auch der Bräutigam erfuhr allerlei und kam dahinter, da hatte er es satt mit der Braut und gab es zu (d.h. brach ab). Aber jetzt hatte er keine Ruhe. Die Damen kamen des Nachts vor sein Bett und quälten ihn und taten ihm allerlei Schlimmes. Er war übel daran und mußte zuletzt in die Fremde gehen, ist auch nie wieder gekommen. Das Nachbarhaus wurde nun ganz von uns gemieden, aber noch oft haben wir mit Grausen die schrecklichen Tänze der drei Hexen angesehen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCCXCVI396.
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