h.

[204] Im Jahre 1427, am 28. Oktober, wurde zwischen Occo ten Broke und Focko Ukena auf den Wilden Äckern, einer Landfläche zwischen Tehnhusen und Upgant, eine furchtbare Schlacht geschlagen. Focko Ukena war Occo an Zahl seiner Krieger weit überlegen und besiegte ihn auch, aber erst nach langem erbitterten Kampfe; gegen 4500 Menschen sollen dort an einem Tage gefallen sein. Reisende, deren Weg sie nachts über das Schlachtfeld führte, haben oft gesehen, daß die[204] Geister der Erschlagenen noch immerfort sich bekämpfen, und es soll ein schauerlicher Anblick sein. Mit Grimm und Wut, aber lautlos, schwingen die erschlagenen Krieger in fleischlosen Händen die Waffen, umfassen sich ringend mit knöchernen Armen oder durchbohren einer den andern mit Schwert oder Spieß, bis das Morgengrauen die Spukgestalten verscheucht.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCIV204-CCV205.
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