177.

[220] Sehr fromme Geistliche können die Seelen der Verstorbenen auf den Altar beschwören, und schon manche Familie ist auf diese Weise über das Schicksal eines Angehörigen beruhigt worden. Während des Totenamtes kann der Geistliche den Verstorbenen befragen, an welchen Ort seine Seele gekommen ist. Man sagt auch, wenn der Priester bei der Totenmesse vor der Wandlung lange betet und langsam zur Wandlung kommt, und dabei die Kerzen hell brennen, erfährt er, ob die Seele selig geworden (Münsterland). Aber auch die schwarze Kunst (204) gewährt die Mittel, längst verstorbene Menschen zu zitieren und sprechen zu lassen, oder doch wenigstens dem Auge zu zeigen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCXX220.
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