n.

[273] In Damme war vor langen Jahren ein Mann zur Kirche gewesen. Er kehrte bei einem Verwandten ein und ging abends spät nach Hause. Als er nun an einem Acker vorbeikam, sah er einen spukhaften Menschen mit einem glühenden Pfluge pflügen. Der Mann redete denselben an: »Hättest du[273] bei deinen Lebzeiten so gepflügt, daß dein Nachbar sein Recht behalten hätte, so brauchtest du dich jetzt nicht so zu quälen!« Der Geist verließ den Pflug und kam auf den Mann zu, worauf dieser die Flucht ergriff. Er kehrte in das nächste Haus ein, um seine Pfeife anzuzünden, indem er dachte, nun werde der Geist fort sein. Aber als er seinen Weg fortsetzte, kam der Geist wieder hinter ihn und sagte: »Hättest du nicht heute von dem Herrn Pastor den Segen erhalten, so hätte ich dir das Genick umgedreht.«

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLXXIII273-CCLXXIV274.
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