t.

[284] Auf dem Gute Harlinghausen oder Alttreuenfeld, Ksp. Strückhausen, spukt die weiße Jungfer. Einige wollen auch mehrere gesehen haben, gewöhnlich ist aber die Rede nur von einer. Sie erschreckt in nächtlicher Stunde den Wanderer, geht den Weg von Harlinghausen nach der Strückhauser Kirche und zeigt sich auch wohl sonst in der Nähe des Gutes. Sie erscheint in weißem Hemde, in welchem sich Rostflecken befinden. Ein Landmann zu Strückhausen will sie am hellen Mittage gesehen haben. Sie kommt in langem, weißen, wallenden Gewande mit fliegenden Haaren (obwohl die Luft ganz still ist) von Harlinghausen die Moorstaße entlang bis zur nächsten Sieltiefbrücke in Norden, wo sie sich hoch in die Luft erhebt und dann plötzlich versinkt, als ob sie sich in das Sieltief stürze.

(Vergl. 159i).

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCLXXXIV284.
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