p.

[315] In Rechterfeld (Gem. Visbek) ist ein Bauer gewesen, in dessen Keller es gespukt hat. Nacht auf Nacht hat es ein Poltern im Keller abgesetzt, daß die Leute im Hause vor Angst nicht haben schlafen können. Zuletzt sind sie zu einem Mann in Barnstorf gegangen, mit Namen Jan van Dickel, von dem es geheißen hat, daß er den Teufel besprechen oder austreiben könne. Dieser ist gekommen, hat einen Pfahl im Keller tief in den Boden geschlagen, ein Seil daran befestigt und dieses Seil durch die Kellerluke nach draußen geleitet. Dann hat er den Leuten aufgetragen, an dem Seil zu ziehen, währenddes er in einem Buche gelesen oder gebetet hat. Die Leute haben gezogen und gezogen und den Pfahl nicht aus dem Boden ziehen können. Zuletzt hat Jan van Dickel erklärt, der Teufel hielt den Pfahl fest und wäre aus dem Keller nicht herauszubringen. Der Bauer hat darauf den Keller zugefahren und der Spuk ist zu Ende gewesen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCCXV315.
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