x.

[317] Im Busch »Finkenleger« bei Bunnen spukt der Teufel. Einst sind auf Sylvesterabend mehrere junge Leute im Wirtshause versammelt. Da macht einer den Vorschlag, dem Spuk bei Finkenleger eine Wäperraut zu bringen. Einer erbietet sich, das Wagestück auszuführen, wenn ihm ein flinkes Pferd zur Verfügung gestellt werde. Das Pferd wird herbeigeschafft und mit der mit Äpfeln besteckten Wäperraut gehts der verhängnisvollen Stätte zu. Hier angekommen, wirft der Reiter die Bescherung in den Busch und sprengt dann im Galopp davon. Als er sich einmal umsieht, bemerkt er, daß ihm eine schwarze Gestalt, auf einem Wagenrad stehend, folgt. Er treibt sein Pferd zur größten Eile an, der Spuk kommt ihm immer näher. Schließlich fängt er an zu beten, und da hört er eine Stimme: Tau di up't Land d.h. vom Wege ab auf den Acker (der zu beiden Seiten lag). Er folgt der Mahnung, biegt vom Wege ab auf das Land, und der Verfolger ist verschwunden.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCCXVII317.
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