a.

[243] An dem Wege, der bei Schmidt Kelle's Hause von der Donnerschweer Straße auf den Beverbäker Esch führt, rechter Hand, hat früher die Burg der Edelleute von Beverbäke gestanden. Noch hat man vor einigen Jahren Mauerreste und einen verschütteten Brunnen gefunden, die zu der alten Burg gehört haben. Der letzte Herr von Beverbäke war reich und mächtig und dem Grafen von Oldenburg ein Dorn im Auge. Darum fragte der Graf seinen Hofnarren, der einen anschlägigen Kopf hatte: der Beverbäker werde ihm zu groß, wie er den wohl klein kriege? Der Hofnarr[243] erwiderte: »Frät 'n up!« und setzte auseinander, wie er das meine. Der Graf befolgte den Rat. Er lud den Beverbäker zu Gaste und bewirtete ihn auf das reichlichste. Der Beverbäker mußte ihn nun wieder bewirten, und so ging es hin und her. Zuletzt konnte es der Junker dem Grafen nicht mehr voll halten, geriet in Schulden und mußte sein Gut preisgeben. (Vgl. 613a.) Sibr. Meyer in seinen Oldenb. Delmenh. Merkwürdigkeiten (Manuscr. der Oldenb. Bibl.) sagt: »Es will per vulgarem traditionem verlauten, als ob dies Geschlecht (derer von Beverbäke) dadurch gefallen, daß einer davon im Angesicht des auf der Jagd gewesenen Grafen und Landesherrn einen Hasen zu sich genommen und behalten.« –

Über den Beverbäkenberg vgl. 158t.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 243-244.
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