b.

[294] Früher war Hatten der Kirchort auch für die südwärts der Hunte wohnenden Leute, und sein Boden galt diesen für heilig. Darum zogen sie, sobald sie über die Hunte gekommen, die Schuhe aus, legten sie in einem an der Hunte stehenden Hause nieder und pilgerten barfuß weiter. Das Haus aber erhielt von den Schuhen den Namen Schohusen. Andere sagen, die Geschichte falle noch in die heidnischen Zeiten und[294] die Münsterländer seien nach dem heidnischen Denkmal auf dem Steinberge, nordöstlich von Schohusen, gewallfahrtet. Vgl. 505m. – Herr Referendar Schohusen berichtet: Früher stand in Hatten eine Kapelle des heiligen Nikolaus. Die Leute, die dorthin wallfahrteten, zogen, bevor sie eine Furt in der Hunte durchschritten und das heilige Ufer betraten, ihre Schuhe aus. Diese bewahrten sie regelmäßig in einem Hause, das sich bei der Furt befand. Daher hieß das Haus Schohus.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 294-295.
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