c.

[370] Die Gegend zwischen Bollingen und Osterhausen war früher bewaldet; von dem Walde ist das Osterhauser Holz noch ein Überbleibsel. An diesem Holze, etwa auf halbem Wege zwischen Bollingen und Osterhausen, liegt Seeriek, eine Verbreiterung der Ems, wo die Römer bei einer Einfahrt mit ihrer Flotte sitzen geblieben sein sollen. Südlich von Seeriek, von einer Biegung der Ems eingeschlossen, liegen die Dingenjer oder Wietsberge. Diese Berge bilden einen viereckigen Wall von etwa 200 Schritt im Geviert, an der Nordseite ist eine freie Stelle, die stärkste Seite ist nach Süden, Strücklingen zugewandt. In diesen Bergen lebten vor alters Heiden; zuletzt waren ihrer noch acht, und ein alter war darunter, den begruben die andern lebendig in dem Berge. Wenn ein alter Heide lebendig begraben werden sollte, mochte es nun Mann oder Frau sein, so gab man ihm eine Pfeife zum rauchen und führte ihn rückwärts zur Grube, stieß ihn hinein und erhob sofort ein fürchterliches Geschrei. Vgl. 195 e, 246.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 370.
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