b.

[380] Als einst an einem Sonntagmorgen die Gemeinde Großenmeer in der Kirche versammelt war, und der Pastor betend vor dem Altare stand, wagte es der Teufel, in das Gotteshaus einzudringen. Nur der Pastor bemerkte ihn, und rasch entschlossen ergriff er einen zinnernen Altarleuchter, der hinter ihm stand, und schleuderte ihn den Hauptgang entlang nach dem Teufel. Die Gemeinde war erstaunt über das Benehmen des Pastors, bis dieser sie belehrte, wen er vor sich gesehen hatte, und ein sehr übler Geruch, der sich durch die Kirche verbreitete, seine Aussage bestätigte. Der Leuchter lag sehr verbogen und beschädigt im Gange und dabei ein altes, rauhes Ding, das fast wie eine Pelzmütze aussah. Beide Stücke werden noch jetzt auf dem Kirchenboden zu Großenmeer aufbewahrt.

Vgl. 192e.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 380.
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