466.

[220] Am meisten Reiz haben die vergrabenen Schätze. In alten Ruinen, in verlassenen Burgstellen, in Hügeln, im Walde sind große Mengen von Gold und Silber in Kisten und Kesseln verscharrt. Man kennt viele solche Stellen, aber der Teufel, 197, oder der verstorbene Eigentümer, 173, oder sonst ein Geist, 185e, hütet den Schatz, und nur an gewissen Tagen oder doch unter bestimmten Förmlichkeiten, deren oberste ein unverbrüchliches Schweigen ist, kann derselbe gehoben werden. Oftmals zeigt sich der vergrabene Schatz als Feuer: 341, oder auch das blanke Metall erscheint, um im Mondstrahl zu erbleichen: 505p, q. Als Feuer trägt auch der Teufel Schätze durch die Luft, dem einen genommen, um sie dem andern zu bringen: 198. Um verborgene Schätze zu finden, bedient man sich der Wünschelrute: 137. Häufig verwandeln sich die Schätze, die einem von übernatürlichen Wesen geboten werden, in wertlose, schmutzige Dinge, oder sie werden von vornherein in solcher Gestalt geboten; was man aber zufällig und ohne Absicht des Gewinnes mit nach Hause nimmt, erweist sich als feines Gold oder Silber: 198a, c, 251d, 257g, h, 504q. – Stellen, wo Schätze vergraben liegen, sind u.a. in Bekhausen 504 f, Specken, 506e, Boklerburg, 505n-q, Dringenburg, 505d, Hatten 519a, Kistenberg, 257e, Asseburg, 544b, Scharrel 552h, k, Pakenser Altendeich, 599a, Eiding, 185e usw.

Vgl. auch die Beispiele zu 173 und 197.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 220.
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