366.

[131] Löwenzahn, Hundeblome, Hundewurtel, Botterblome, dient zur Erforschung des Schicksals: 120. – Kennken, nymphaea alba und nuphar luteum, die weißen im Münsterlande auch Pöppeln und Paapsken genannt: die Früchte Kohntjen. Unter einem Kennkenblatt versteckt sich ein Flüchtling: 507a. – Stäkkorn, semina cardui Mariae, gegen Seitenstechen, 104. Nach der Legende fielen Tropfen von der Milch Marias auf das Stechkraut oder Silberdistel (silybum Marianum) und bewirkten die milchweiß gefleckten Blätter. Die Samen (semina cardui Mariae) heißen Stechkörner, plattdeutsch Stäkkorn. – Der ranunculus sceleratus heißt im Saterlande Düwelsbitt. – Wer eine Totenblume (lychnis arvensis oder lychnis vespertina Sibtorp) abpflückt, wird bald entweder selbst sterben oder einen Verwandten durch den Tod verlieren. – Knöterich, polygonum, namentlich hydropiper oder lapathifolium, heißt plattdeutsch Smartkaarn. Er hat auf den Blättern schwarzbraune Flecken: Als Christus gekreuzigt wurde, stand dies Kraut unter dem Kreuze und fing mit seinen Blättern die Blutstropfen auf, die aus den Wunden Christi herabfielen. – Gundermann, Gundelrebe, glechoma, wird Krup dör'n Tun genannt, auf Gründonnerstag gegessen. – Farrenkraut, Faren, Farel, Slangkrut, hält Mäuse von der Frucht ab: 76. – Pilze, gelbe Holzpilze, heißen Hexenbutter: 222. – Der [131] Bovist heißt Hirschbrunst, Bullenkrut, und dient als Reizmittel für Kühe: 103; auch heißt es, er sei eine ausgebrannte Sternschnuppe (332). In der Marsch fürchtet man den Bovist. Der in die Augen geratene Staub erzeuge Blindheit. Kinder werden deshalb vor ihm gewarnt. – Blumen des Lebens: 622.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 131-132.
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