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1874 |
29. Juli: August Albert Bernhard Stramm wird in Münster als Sohn des Berufssoldaten Gottfried Michael Stramm und der Anna Maria, geb. Heise, geboren und am 3. August katholisch getauft. |
1875 |
16. April: Eheschließung der Eltern. Der Vater wird Beamter der Postverwaltung. Aufgrund häufiger Versetzungen wechselt die Familie in den folgenden Jahren mehrfach den Wohnort. |
1883 |
Besuch des Gymnasiums in Düren. |
1885 |
Nach dem Umzug der Familie nach Eupen besucht Stramm das dortige Gymnasium. |
1888 |
Nach der Versetzung des Vaters nach Aachen wechselt Stramm auf das dortige Gymnasium. |
1893 |
22. Februar: Abitur am Kaiser-Wilhelms-Gymnasium in Aachen. Mai: Auf Wunsch des Vaters tritt Stramm, der eigentlich katholische Theologie studieren will, in den Postdienst ein und beginnt eine höhere Verwaltungslaufbahn. |
1896 |
Frühjahr: Prüfung zum Postsekretär. Einjährige Dienstpflicht als Soldat. |
1897 |
Frühjahr: Stramm wird mit der Besorgung des Seepostdienstes auf der Linie Bremen/Hamburg-New York beauftragt (bis 1900). Damit verbunden sind längere Fortbildungsaufenthalte in den Vereinigten Staaten. Sein Hauptwohnsitz ist Bremen. |
1898 |
Winterhalbjahr zu 1899: Stramm besucht die Post-und Telegraphenschule in Berlin und hört Vorlesungen über Staats- und Verwaltungsrecht, Nationalökonomie, Finanzwissenschaft, Verkehrsgeschichte und Handelsgeographie (erneut Winterhalbjahr 1899/1900). |
1902 |
Oktober: Stramm legt die höhere Verwaltungsprüfung für Post und Telegraphie ab. Beförderung zum Postpraktikanten. Beförderung zum Leutnant. 9. November: Eheschließung mit der Schriftstellerin und Journalistin Else Krafft. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor (1903, 1904 und 1911 geboren). Die Familie läßt sich in Bremen nieder. |
1903 |
Beförderung zum Ober-Postpraktikanten. Als erste Veröffentlichung erscheint der Aufsatz »Auswanderer!« in der »Vossischen Zeitung«. |
1904 |
Das Drama »Die Bauern« entsteht (Umarbeitung 1905), mit dem er sich 1905 erfolglos um den Volksschillerpreis bewirbt. |
1905 |
Frühjahr: Berufung in den Postdienst nach Berlin. Umzug nach Berlin. Neben seiner Berufstätigkeit trägt sich Stramm als Gasthörer an der Universität ein und studiert Geschichte, Nationalökonomie, Finanzwissenschaft und Philosophie (bis Herbst 1908). |
1909 |
19. November: Promotion zum Dr. phil. an der Universität Halle-Wittenberg mit einer Dissertation über den Weltpostverein. Stramm wird zum Postinspektor befördert. Beförderung zum Oberleutnant und regelmäßige Teilnahme an Dienstübungen. Umzug nach Berlin-Karlshorst. Arbeit an den Dramen »Der Gatte« (gedruckt 1924) und »Die Unfruchtbaren«. |
1910 |
Entstehung des Dramas »Die Opfer« (aufgeführt 1928, heute verschollen). |
1912 |
Arbeit an den Dramen »Sancta Susanna«, »Rudimentär«, »Die Haidebraut« und an (zumeist verloren gegangenen) Gedichten (bis 1914). Suche nach einem Verleger. |
1913 |
Freundschaftlicher Verkehr mit Hans Blüher und Hermann Essig. Stramm sendet das Drama »Sancta Susanna« an die Zeitschrift »Der Sturm«. Der Herausgeber Herwarth Walden nimmt es zur Veröffentlichung an. |
1914 |
April: Erste persönliche Begegnung mit Walden und Beginn einer für beide Seiten fruchtbringenden Freundschaft. Stramm veröffentlicht mehrere Einakter in der Reihe der »Sturm-Bücher«. »Rudimentäre« (Drama), »Die Haidebraut« (Drama). Er arbeitet an den Dramen »Erwachen« und »Kräfte« sowie an zahlreichen Gedichten, darunter »Der Letzte« und »Die Menschheit«. August: Bei Ausbruch des Krieges wird Stramm als Hauptmann der Reserve eingezogen und als Kompagnieführer in das Landwehrregiment 110 versetzt. September: Teilnahme an ersten Gefechten in den Vogesen und im Elsaß. November-Dezember: Gerichtsoffizier im Elsaß. Es entstehen Gedichte und der Entwurf zu einem mehraktigen Drama »Der Krieg« oder »Bluten« (unausgeführt). »Erwachen« (Drama) erscheint als »Sturm-Buch IV«. |
1915 |
Veröffentlichung von »Kräfte« (Drama) und »Du. Liebesgedichte«. Auf der Reise an die Westfront entsteht das Drama »Geschehen«. April: Versetzung an die Ostfront. Teilnahme am Feldzug in Galizien. August: Fronturlaub in Berlin. Stramm lehnt seine von Herwarth Walden bereits in die Wege geleitete Befreiung vom Militärdienst ab. 1. September: August Stramm stirbt bei einem Sturmangriff in den Rokitno-Sümpfen in Rußland an einem Kopfschuß und wird am nächsten Tag auf dem jüdischen Friedrich von Horodec beigesetzt. |
1919 |
Die zwischen 1914 und 1915 entstandenen Gedichte werden von Walden unter dem Titel »Tropfblut. Gedichte aus dem Krieg« herausgegeben. |
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