Scena 7.

[119] Bromia, Hanß Wurscht.

Hanß Wurscht komet herausgelauffen, und Bromia hat ihm die Hände auf den Buckl zusamgebundener an einen Strick und briglet ihm mit einen Bösen, sagend: gedencke nur, mein lieber Scapin, dieser Schelm hat mir meine Ehre rauben wollen; Hanß Wurscht sagt, es seye nicht war, er hätte sie schon längst unter der steinernen Brucken auf dem Müst liegen sehen. Scapin nimbt sich der Bromia an, und zancken sich. Hanß Wurscht sagt, sie sollen ihm die Händt aufmachen, alsdann wolle er Beeden Satisfaction geben. Bromia sagt, dieses wird nicht mehr geschehen, sie hätte es mit einer List gethan, damit sie von ihm nicht überwältiget seye worden. Fraget den Scapin, was sie mit Hanß Wurscht anfangen wollen. Scapin sagt, er wisße nichts Besseres, als [daß] er ihm köpfe. Hanß Wurscht sagt, daß gienge ihm noch ab, wann er ohne Kopf zu seinen Hern müste gehen. Endlich nach langer Foperey und Bitten des Hanß Wurscht beschließen sie, ihm die Augen zu verbinden und den Kopf herab zu schlagen. Hanß Wurscht hat seine lazzi mit weinen, sagendt, es sollen sich die Jungen Gesellen hütten zu Menschern zu gehen, sonst möchte auch

manichen der Kopf abgestuzt werden, daß er hernach wie ein Budl Hund herumblauffen müsße etc. Endlich verbinden sie ihm die Augen und Scapin nimbt ein Tiechl, welches er zusamenrollet, und saget, nun soll er sich gefast machen, es werde der Kopf gleich da sein. Hauet mit den Diechl, und Hanß Wurscht fallet umb. Beede lachen seiner, und ab.


Quelle:
Wiener Haupt- und Staatsaktionen. 2 Bände, Band 1, Wien 1908 und 1910, S. 119.
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