Elfte Scene

[113] Magda. Max. Frau Schwartze. Franziska.


FRAU SCHWARTZE von der Thür zurückkehrend. Die Generalin war gekränkt, sonst wär' sie dageblieben. Magda, du hast die Generalin gewiß gekränkt.

FRANZISKA. Und auch die anderen Damen waren wie vor den Kopf gestoßen.

MAGDA. Mamachen, wolltest du nicht meine Koffer besorgen?

FRAU SCHWARTZE. Ja – ja, ich werde selbst zum Hotel gehn. O Gott, o Gott, o Gott! Ab.

FRANZISKA. Warte nur, ich komme mit. Giftig. Ich muß mich doch nützlich machen.

MAGDA. Ach, Tante Fränzchen, ein Wort.

FRANZISKA. Nun?[113]

MAGDA. Heute wird Verlobung gefeiert.

FRANZISKA. Was für eine Verlobung?

MAGDA. Zwischen dem da und Marien.

MAX mit einem freudigen Aufschrei. Magda!

FRANZISKA. Ich denke, da ich Mutterstelle an ihm vertrete, so ist es mein Recht – hierüber –

MAGDA. Nein, recht hat immer bloß der Gebende, liebe Tante. Und nun versäum dich nicht.

FRANZISKA wütend. Das werd' ich dir – – Ab.


Quelle:
Hermann Sudermann: Heimat. Stuttgart 61893, S. 113-114.
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Heimat; Schauspiel in vier Akten