Zweite Scene

[88] Die Vorigen. Magda.


MAGDA in glänzender Morgentoilette – spricht hinaus, indem sie die Thür öffnet. Ma che cosa volete voi? Perchè non aspettate, finchè vi commando? ... Hä?

FRAU SCHWARTZE. Jetzt kriegen die ihr Teil.[88]

MAGDA erzürnt. No, no – è tempo! Die Thür zuschlagend, für sich. Va – brutto! Guten Morgen, Mamachen! Küßt sie. Langschläferin bin ich – was? Ah, guten Morgen, Tante Fränzchen. Gut gelaunt – hä? – Ich auch.

FRAU SCHWARTZE. Was wollte der fremde Herr, Magda?

MAGDA. Ach das dumme Tier! Wissen, wann ich abreise, will das Tier. Wie kann ich das wissen? Sie streichelnd. Nicht wahr, mamma mia? ... Ach, Kinder, geschlafen hab ich – das Ohr aufs Kissen und weg – wie geköpft! – Und die Douche heut war so schön eisig. – Eine Kraft hab ich – Allons cousine – hopp! Faßt Franziska um die Taille und wirft sie in die Höhe.

FRANZISKA wütend. Aber was erl–?

MAGDA hochmütig verwundert. Hä?

FRANZISKA katzenfreundlich. Du bist so scherzhaft!

MAGDA. Wer weiß? In die Hände klatschend. Frühstück!


Quelle:
Hermann Sudermann: Heimat. Stuttgart 61893, S. 88-89.
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Heimat; Schauspiel in vier Akten