[56] Hans Zenger. Die Vorigen.
HANS ZENGER. Geht's nun besser, gnädige Frau?
AGNES. Ach! mein Zustand kennt keine Besserung!
HANS ZENGER. Ei! warum nicht gar? morgen ist morgen, und dahin sind nur vierundzwanzig Stunden.[56]
AGNES. Nur? – lieber Zenger, ein Augenblick bestimmt des Menschen Schicksal.
HANS ZENGER. Eitel Schwärmerei, gnädige Frau! Wir wollen's bald hören, was Euer Schicksal ist; da ist der Kanzler Tuchsenhauser draußen, und der will durchaus in Ernstens Namen mit Euch sprechen; er sagt, er habe lauter gute Dinge Euch zu melden, und zum Beweis will sein Kamerade Tore derweil, daß er Euch spricht, Geisel sein.
AGNES. Mich will er sprechen? von Ernstens wegen?
HANS ZENGER. Ja, und vor Albrecht durfte er's nicht sagen, spricht er, es hätte sich nicht geziemet, daß sein Vater sich sobald so gut zeige, und was noch weiters der Federfuchser daher schwatzt. Hören könnt Ihr ihn immer, das Antworten steht ja bei Euch. Für alle Gewalt steh' ich; das Schloß ist nun mit funfzigen bewacht, und vor der Thüre werd' ich sein, und mich kennt Ihr!
AGNES. Von Ernsten! – Gott! – laßt ihn herein!
Hans Zenger ab. Die Frauen ab.