66. Die köstliche Perle

[481] Eigene Melodie


1.

Wie selig ist ein Herz, Das jene Perl' gefunden,

Um die man willig läßt, Was man nur sonst geliebt,

Wenn sie den edeln Geist Durch Anmut hält gebunden

Und ewigs Leben gibt!
[481]

2.

Wer sollt' nicht jedermann Den Gottesfrieden gönnen,

Der Herz und Sinn so tief In Jesu Schoß bewahrt,

Daß wir nicht schweifen aus Und nimmer lassen können

Den, der uns liebt so zart!


3.

Geschöpfe, die ihr seid Zu diesem Heil erkoren,

Verlasset, was euch quält, Die Lust der Eitelkeit,

Folgt nur dem Zug hinein, Sucht da, was wir verloren,

Im Punkt der Ewigkeit!


4.

Ach ja, der Schatz ist nah, Man such's doch nicht so ferne,

Er lockt uns selbst herbei, Er macht uns sanft und still;

Gibt man sich ihm nur ganz, Dann gibt sich uns so gerne

Die sel'ge Gottesfüll'.


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 481-482.
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Geistliches Blumen-Gärtlein Inniger Seelen; Oder kurtze Schluß-Reimen, Betrachtungen und Lieder uber allerhand Warheiten des Inwendigen Christenthums ...: [Reprint of the Original from 1735]