30.

[296] Mit Saitenspielen und Pfeifen. Psalm 150, 4


O treffliche Musik, o schönste Harmonie

Des Bräut'gams und der Braut, wie froh ist er und sie!

Du gibst ihr, Herr, die Prob' vom himmelischen Singen,

Du spielst, die Seele singt; was kann wohl süßer klingen?


Anbetungswürdig's Gut, mein Meister, möcht' ich hier

Den göttlichen Gesang auch singen einst mit dir!

Nimm meinen Willen hin, nimm mein Gemüt, mein Wesen,

Ei lehr mich, schlage drauf, die Schläg' sind auserlesen!


Die Harmonie muß schön, das Spiel muß trefflich sein,

Wenn unser Wille geht in deinen Willen ein;

Die süße Melodie kann man in Gott nur hören –

Der find't's, der sich in ihn verliert ohn' Wiederkehren.


Dann akkordiert man stets, obgleich der Noten viel,

Dies ist die Schönheit erst vom Singen und vom Spiel;

Je mehr Verändrung kommt im Ton, je mehr sich freue

Die Seele und beweis' Gehorsamsein und Treue!

Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 296.
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