101.

[252] Ja, ihr Menschen sollt die Herde meiner Weide sein, und ich will euer Gott sein, spricht der Herr Herr. Hes. 34, 31


Ich bin ein Mensch aus Staub und Erd', und du mein Gott und Herre;

Ich blieb' ein armer Mensch vor dir, wenn ich gleich heilig wäre.

Ich bin ein Mensch, doch bin ich dein,

Ich bin ja, Herr, dein Schäfelein;

Zu deiner Weide führ mich hin,

Weil du mein Gott, ich Schäflein bin!

Zwar ich ein Mensch und Sünder bin, der dir oft widerstehet,

Ein Mensch, ein schwach' und dummes Tier, das stets den Irrweg gehet;

Doch du bist Gott und hast Geduld,

Es trägt mich deine Gnad' und Huld,

Durch meine Untreu deine Treu

Sich nicht so leicht läßt machen scheu.


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 252.
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