35.

[211] Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der Heiland. Jes. 45, 15


O du verborgner Gott, in dem wir alle leben,

Wann wirst du werden mir im Geiste offenbar?

Mein Forschen der Vernunft muß sich gefangen geben,

Im dunkeln Grunde wird die Einfalt dein gewahr.

Wer kann, verborgner Gott, die Wunderweg' ergründen,

Wodurch, mein Heiland, du die Deinen heiligst hier?[211]

Dein Volk verborgen ist, wer kann sich darin finden,

Daß Armut Kreuz und Schmach ist deiner Kinder Zier?


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 211-212.
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