83.

[240] Der Herr ist mir erschienen von ferne. Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jerem. 31, 3


Ich, als der verlorne Sohn, hatt' mich fern hinweg begeben

In die Welt und Eigenheit, fern von Gott und seinem Leben;

Mir verirrter Kreatur ist der Herr erschienen da,

Seine Liebe dacht' an mich, seine Güte zog mich nah.

Herr, wer bin ich, daß du mich von der Welt zu dir gezogen?

Deine Güt' und freie Gnad' hat mein armes Herz bewogen,

Ja, du hast von Ewigkeit unverdient geliebet mich,

Möcht' ich nun auch ewig so ohne Absicht lieben dich!

Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 240.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Geistliches Blumengärtlein
Geistliches Blumen-Gärtlein Inniger Seelen; Oder kurtze Schluß-Reimen, Betrachtungen und Lieder uber allerhand Warheiten des Inwendigen Christenthums ...: [Reprint of the Original from 1735]