85.

[241] Ich will mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen; nicht, wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, daß ich sie aus Ägyptenland führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen mußte, spricht der Herr; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein. Jerem. 31, 31-33


Im Anfang, wenn der Herr sein Volk will aus Ägypten bringen,

Muß er meist durch Gewissensangst und durchs Gesetz sie zwingen;

Man läßt aus Furcht das Böse nur, man zwingt zum Guten sich,

Doch hält die Seel' nicht diesen Bund, die Lust sitzt innerlich.[241]

Herr, schreib mir dein Gesetz ins Herz, gib Kraft und Lust und Liebe,

Zu folgen frei und williglich des neuen Geistes Triebe,

Mach mich des neuen Bundes Kind, sei du mein Gott allein

Und laß mich ewig dir getreu und ganz der Deine sein!


Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 241-242.
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