Biographie

Ludwig Tieck (Gemälde von Robert Schneider, um 1833)
Ludwig Tieck (Gemälde von Robert Schneider, um 1833)

1773

31. Mai: Johann Ludwig Tieck wird in Berlin als Sohn des Seilermeisters Johann Ludwig Tieck und seiner Frau Anna Sopie, geb. Berukin, geboren.

1776

August: Geburt des Bruders Christian Friedrich.

1782

Eintritt in das humanistische Friedrich-Gymnasium.

Freundschaft mit dem Mitschüler Wilhelm Heinrich Wackenroder.

1788

Umgang mit dem Komponisten Johann Friedrich Reichardt.

Zusammentreffen mit Karl Philipp Moritz.

Bekanntschaft mit Amalie Alberti.

Beginn einer umfangreichen literarischen Produktion. Die Arbeiten der ersten Jahre sind zumeist unveröffentlicht.

1789

Begegnung mit Mozart.

1792

Sommer: Tieck immatrikuliert sich an der Universität Halle zum Studium der Theologie. Nebenbei hört er Vorlesungen in Philosophie und Literatur.

Sommerreise in den Harz.

Herbst: Studienortwechsel nach Göttingen, wo der Ästhetikprofessor und Redakteur des »Deutschen Musenalmanachs« Gottfried August Bürger und der Professor der Naturwissenschaften Georg Christoph Lichtenberg zu seinen Lehrern gehören.

1793

Sommer: Wechsel an die Universität Erlangen zusammen mit dem Schulfreund Wackenroder.

Reisen nach Bamberg, Nürnberg, Pommersfelden und Bayreuth.

1794

Tieck bricht sein Studium ab.

Mai: Reise nach Hamburg, wo er u.a. Klopstock trifft, und Braunschweig.

Kontakte zu dem Verleger und Schriftsteller Friedrich Nicolai.

Aufenthalt in Berlin, wo er in den literarischen Salons von Dorothea Veit, Rahel Levin und Henriette Herz verkehrt.

Bekanntschaft mit Schleiermacher.

1795

»Abdallah« (Erzählung).

»Peter Lebrecht« (Erzählung, 2 Bände, 1795–96).

»Geschichte des Herrn William Lovell« (Roman, 3 Bände, 1795–96).

1796

Tieck verlobt sich mit Amalie Alberti.

Sommeraufenthalt in Dresden.

1797

Bekanntschaft mit August Wilhelm und Friedrich Schlegel.

»Ritter Blaubart« (Märchenspiel).

»Der gestiefelte Kater« (Märchenspiel).

»Volksmährchen« (3 Bände).

»Die sieben Weiber des Blaubart« (Erzählungen).

1798

Februar: Tod des Freundes Wackenroder.

Heirat mit Amalie Alberti.

»Der Abschied« (Trauerspiel).

»Franz Sternbalds Wanderungen« (Roman, 2 Bände, Berlin).

1799

März: Geburt der Tochter Dorothea.

Sommer: Reise nach Weimar und Treffen mit Novalis und Schelling.

Oktober: Tieck siedelt nach Jena über.

Umgang mit Fichte und den Schlegels.

Bekanntschaft mit Clemens Brentano, Schiller, Herder und Goethe.

November: Erstes Treffen mit Jean Paul und Novalis.

»Sämmtliche Schriften« (12 Bände, Raubdruck).

»Romantische Dichtungen« (2 Bände, 1799–1800).

Tiecks klassisch gewordene Übersetzung von Cervantes' »Leben und Taten des scharfsinnigen Edlen Don Quixote von La Mancha« (4 Bände, 1799–1801) beginnt zu erscheinen.

1800

Sommer und Herbst: Aufenthalt in Hamburg.

»Das Ungeheuer und der verzauberte Wald« (Opernlibretto).

Tieck gibt die Zeitschrift »Poetisches Journal« (2 Bände) heraus, deren Beiträge er vorwiegend selber verfaßt.

1801

Frühjahr: Tod der Eltern.

April: Tieck siedelt nach Dresden über.

Zusammentreffen mit den Malern Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge.

Tieck gibt mit August Wilhelm Schlegel den »Musen-Almanach für das Jahr 1802« heraus.

1802

Oktober: Übersiedlung nach Ziebingen.

Gemeinsam mit Friedrich Schlegel gibt Tieck die »Schriften« des im Vorjahr verstorbenen Novalis heraus (2 Bände, 1802–05; 3. Band zusammen mit E. von Bülow 1846).

1803

Beginn der Liebesbeziehung zu Henriette von Finckenstein.

Sommerreise nach Süddeutschland.

Winter: Besuch in Dresden.

Tieck gibt die »Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter« heraus.

1804

Sommer: Reise nach München.

Schwere Erkrankung.

Oktober: Brentano und Arnim zu Besuch in Ziebingen.

»Kaiser Octavianus« (Lustspiel).

1805

Sommer: Reise nach Rom (bis August 1806).

Bekanntschaft mit Maler Müller.

1806

August: Rückreise nach Ziebingen mit Aufenthalten in Frankfurt am Main, wo Tieck Bettina Brentano besucht, und Weimar, wo er Goethe trifft.

1807

Spätherbst: Reise nach Berlin.

1808

Sommer: Aufenthalte in Berlin und Dresden.

Herbst: Reise nach Wien, anschließend nach München, wo er bis Mitte 1810 bleibt.

Umgang mit Friedrich Karl von Savigny, Friedrich Heinrich Jacobi und Verkehr im Hause der Schellings.

1809

Schwere Erkrankung.

1810

Sommer: Kuraufenthalt in Baden-Baden.

Herbst: Heimreise nach Ziebingen.

1811

Sommer: Kur in Bad Warmbrunn.

»Alt-Englisches Theater« (Übersetzungen, 2 Bände).

1812

»Phantasus« (Märchen, Erzählungen, Dramen und Novellen, 3 Bände, 1812–16).

1813

Sommer: Reise nach Prag.

Umgang mit Brentano, Beethoven und Rahel Varnhagen.

1814

Sommer: Reise nach Berlin.

Bekanntschaft mit E. T. A. Hoffmann.

1816

Die Universität Breslau ernennt Tieck zum Ehrendoktor.

1817

Frühjahr/Sommer: Reise nach England mit Besuch in London.

Juli-Dezember: Rückreise, bei der er eine Reihe von Besuchen abstattet: in Paris trifft er Alexander von Humboldt, in Heidelberg Jean Paul, in Frankfurt am Main Görres und Friedrich Schlegel, in Weimar sieht er Goethe wieder und trifft Brentano in Berlin.

»Deutsches Theater« (2 Bände).

1819

Sommer: Übersiedlung nach Dresden mit Henriette von Finckenstein.

1821

Sommer: Kur in Teplitz.

»Gedichte« (3 Bände, 1821–23).

Tieck gibt die »Hinterlassenen Schriften« von Heinrich von Kleist heraus; 1826 folgt die Ausgabe von Kleists »Gesammelte Schriften« (3 Bände).

1823

Sommer: Kuraufenthalt in Teplitz.

»Novellen« (7 Bände, 1823–28).

1825

Januar: Tieck wird zum Hofrat und zum Dramaturgen am Hoftheater in Dresden ernannt.

Frühsommer: Theaterreise durch Deutschland und Österreich.

»Märchen und Zaubergeschichten«.

»Dramaturgische Blätter« (3 Bände, 1825–52).

Gemeinsam mit August Wilhelm Schlegel gibt Tieck die Dramen Shakespeares in der Übersetzung von A. W. Schlegel, Tiecks Tochter Dorothea und Wolf Graf von Baudissin heraus (9 Bände, 1825–33), die klassische sogenannte Schlegel-Tiecksche Übersetzung.

1826

Sommer: Tieck fährt zur Kur nach Teplitz.

Zusammentreffen mit Wilhelm Hauff.

»Der Aufruhr in den Cevennen« (Novelle).

1827

Verlagsvertrag mit Georg Andreas Reimer in Berlin für die Herausgabe seiner gesammelten »Schriften«.

1828

Kur in Baden-Baden. Rückreise mit Besuchen bei August Wilhelm Schlegel in Bonn und Goethe in Weimar.

Die »Schriften« beginnen zu erscheinen (28 Bände, 1828–54).

Tieck gibt »Die Insel Felsenburg« (6 Bände) von Johann Gottfried Schnabel in einer Neubearbeitung heraus.

Tieck veröffentlicht die »Gesammelten Schriften« (3 Bände) von Jakob Michael Reinhold Lenz.

1829

Bekanntschaft mit Karl Leberecht Immermann.

1830

Sommer: Tieck fährt zur Kur nach Baden-Baden.

Herbst: Aufenthalt in München.

1832

Anläßlich des Todes von Goethe schreibt Tieck einen »Epilog zum Andenken Goethes«.

1834

Sommer: Kur in Baden-Baden.

1835

»Gesammelte Novellen« (14 Bände, 1835–42).

1836

Sommer: Kurreise nach Baden-Baden.

Aufenthalt in Heidelberg.

Tieck gibt »Vier Schauspiele von Shakespeare« heraus.

»Der junge Tischlermeister« (Novelle, 2 Bände).

1837

Februar: Tod Amalie Tiecks.

1840

»Vittorio Accorombona« (Roman, 2 Bände).

1841

Sommer: Tieck fährt zur Kur nach Baden-Baden.

Herbst: Von Friedrich Wilhelm IV. wird Tieck als Vorleser des Königs und Berater der Königlichen Schauspiele nach Berlin berufen, wo er im Oktober die »Antigone« von Sophokles inszeniert.

1842

Frühjahr: Reise nach Berlin.

Sommer: Aufenthalt in Dresden.

Herbst: Tieck siedelt nach Berlin über, wo er bis zu seinem Lebensende wohnen wird. Die Sommer verbringt er in Potsdam.

Auf der Reise erleidet er einen schweren Schlaganfall.

1843

Sommer/Herbst: Inszenierung der »Medea« von Euripides und von Shakespeares »Sommernachtstraum«.

1844

April: Tieck inszeniert den »Gestiefelten Kater«.

1845

Inszenierung von »Blaubart« und »Ödipus auf Kolonos« von Sophokles.

Tieck erleidet zum zweiten Mal einen schweren Schlaganfall.

1846

Verlagsvertrag mit Brockhaus in Leipzig über die Herausgabe der »Kritischen Schriften«.

1847

Tod Henriette von Finckensteins.

1848

»Kritische Schriften« (4 Bände, 1848–52).

1849

Tieck läßt einen Teil seiner Bibliothek auf einer Auktion verkaufen.

1851

Schwere Erkrankung Tiecks, von der er sich nicht wieder erholt.

1853

28. April: Tod Tiecks in Berlin.

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