[75] Straße in Sevilla.
Octavio. Ripio.
RIPIO.
Wie ging's?
OCTAVIO.
So, daß ich die ertragne Mühsal,
Nach dem Ergebniß, nun zum Glück mir achte.
Der König ließ mich vor; hoch ehrt' er mich.
Ich war ein Cäsar bei dem Cäsar; denn
Ich kam, ich sah, ich siegte. Ja, ich soll
Aus seiner Hand empfangen eine Gattin;[75]
Und er erbot sich, meines Königs Zorn,
Des Bannes Donnerwort zu sänftigen.
RIPIO.
Hochherzig nennt Kastilien ihn mit Recht.
Also er bot dir eines Weibes Hand?
OCTAVIO.
Ja, Freund, ein sevillanisch Weib. Sevilla,
(Dein Auge prüf' es, wenn's dein Ohr nicht glaubt,)
So wie es Männer stark und kühn erzeugt,
So giebt's dem Reich anmuthig edle Frau'n.
Ja, eine kecke, liebliche Mantilla,
In der sich eine reine Sonne birgt,
Wo wäre die zu finden, wenn nicht hier?
So groß ist mein Entzücken, daß es schon
Ob meines Leids mich tröstet.