[137] Octavio. Gaseno. Aminta.
GASENO.
Gewiß kann dieser Herr uns sagen, wo
Don Juan Tenorio weilt. – O gnäd'ger Herr,
Ist ein Don Juan wohl hier herum zu finden?
Bekannt muß sein Familienname sein.
OCTAVIO.
Ihr meint Don Juan Tenorio?
AMINTA.
Ja, ganz recht;
Der Don Juan ist's.
OCTAVIO.
Der weilet hier. Was wollt ihr
Von ihm?
AMINTA.
Der edle Herr ist mein Gemahl.
OCTAVIO.
Wie?
AMINTA.
Wißt ihr's nicht, da ihr am Hofe lebt?
OCTAVIO.
Er hat mir nichts gesagt.[137]
GASENO.
Ist's möglich?
OCTAVIO.
Freilich!
GASENO.
Doña Aminta ist mit Recht geehrt
Durch solche Heirath; sie ist durch und durch
Bis auf die Knochen eine alte Christin,
Und weiß mit ihrem Gut in Dos-Hermanas
Viel besser Haus zu halten, als ein Graf
Und ein Marques. Don Juan verlobte sich
Mit ihr und nahm sie dem Patricio weg.
AMINTA.
Sagt auch, daß ich als Jungfrau ward sein eigen.
GASENO.
Hier ist ja kein Gericht; hier klagt man nicht.
OCTAVIO für sich.
Das ist ein Streich, wie sie Don Juan verübt;
Und meiner Rache kommt zu gut die Kunde.
Laut.
Was wollt ihr denn?
GASENO.
Ich möchte, weil die Zeit
Vergeht, daß baldigst nun die Hochzeit sei;
Sonst klag' ich bei dem König.
OCTAVIO.
Eure Absicht
Ist gut.
GASENO.
Und ganz gebührlich, und gerecht.
OCTAVIO für sich.
Nach Herzenswunsch kommt die Gelegenheit.
Laut.
Im Schlosse giebt es Hochzeit.
AMINTA.
Meine Hochzeit?[138]
OCTAVIO.
Damit es uns gelingt, ersinn' ich Etwas
Für euch: – kommt, Fräulein! zieht ein Hofkleid an;
Dann geht ihr mit mir in des Königs Saal.
AMINTA.
Ihr führt mit eurer Hand mich zu Don Juan.
OCTAVIO.
So fangen wir's gescheidt und listig an.
GASENO.
Das Mittel deucht mir gut.
OCTAVIO für sich.
Die Beiden hier
Verschaffen Rache mir an diesem Buben
Für seine Frevelthat an Isabella!
Alle ab.
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