Biographie

Georg Trakl (Fotografie von C. P. Wagner in Innsbruck, um 1910)
Georg Trakl (Fotografie von C. P. Wagner in Innsbruck, um 1910)

1887

3. Februar: Georg Trakl wird in Salzburg als fünftes Kind des Eisenhändlers Tobias Trakl und seiner Frau Maria Catharina, geb. Halik, geboren. Das Elternhaus ist liberal, sowie kunst- und musikliebend, die Familie führt ein großbürgerliches Leben.

1892

September: Eintritt in die Übungsschule der katholischen Lehrerbildungsanstalt in Salzburg.

Beginn der lebenslangen Freundschaft mit dem zwei Jahre jüngeren Erhard Buschbeck.

1897

Herbst: Trakl tritt in das k. k. Staatsgymnasium ein (bis 1905).

Erste lyrische Versuche.

Gegen Ende der Schulzeit beginnt er mit Drogen zu experimentieren.

Noch während seiner Gymnasialzeit wird Trakl Mitglied des Dichterzirkels »Apollo«, der später in »Minerva« umbenannt wird.

1905

September: Trakl verläßt das Gymnasium, nachdem er nach der 7. Klasse nicht versetzt wird.

Beginn eines dreijährigen Pharmaziepraktikums in der Apotheke »Zum weißen Engel«.

1906

31. März: Im Salzburger Stadttheater wird Trakls »Totentag. Dramatisches Stimmungsbild in einem Akt« uraufgeführt (nicht erhalten).

Mai: Mit »Traumland. Eine Episode« wird im »Salzburger Volksblatt« zum ersten Mal ein Prosatext Trakls gedruckt.

Juni: »Aus Goldenem Kelch: Barrabas. Eine Phantasie« erscheint im »Salzburger Volksblatt«.

Juli: Das »Salzburger Volksblatt« druckt Trakls »Aus goldenem Kelch: Maria Magdalene. Ein Dialog«.

15. September: Uraufführung von »Fata Morgana. Tragische Szene« am Stadttheater Salzburg (nicht erhalten).

Dezember: Die Prosaskizze »Verlassenheit« erscheint in der «Salzburger Zeitung«.

1908

April: Erstdruck des Gedichts »Morgenlied« im »Salzburger Volksblatt«.

September: Abschluß des Pharmaziepraktikums.

Oktober: Trakl immatrikuliert sich an der Universität Wien zum Studium der Pharmazie.

1909

Trakl legt die Vorprüfungen in Physik, Botanik und Chemie ab.

Herbst: Er stellt eine Sammlung seiner frühen Gedichte zusammen, die sein Freund Buschbeck erst 1939 unter dem Titel »Aus Goldenem Kelch« veröffentlicht.

Einige Gedichte erscheinen im »Neuen Wiener Journal«.

Dezember: Trakl verbringt die Weihnachtsferien in Salzburg.

1910

Februar: »Blaubart. Ein Puppenspiel« entsteht (gedruckt als Fragment in der zweiten Auflage von »Aus goldenem Kelch« 1951).

Juni: Tod des Vaters.

Sommer: Examen in Pharmazie, Erwerb des Magistergrades.

Oktober: Beginn des freiwilligen Militärdienstes in der Sanitätsabteilung in Wien (bis September 1911).

1911

Herbst: Rückkehr nach Salzburg.

Oktober: In der Apotheke »Zum weißen Engel« tritt Trakl eine Stelle als Rezeptarius an.

Dezember: Trakl wird zum nichtaktiven Landwehrmedikamentenakzessisten ernannt. Er beendet seine Tätigkeit in der Apotheke und beantragt seine Aktivierung als Militärapotheker.

1912

März: Trakl wird zum Probedienst nach Innsbruck einberufen.

April: Antritt der Stelle in Innsbruck.

Mai: In der Halbmonatszeitschrift »Der Brenner« erscheint das Gedicht »Vorstadt im Föhn«.

Bekanntschaft mit dem Herausgeber des »Brenner«, Ludwig von Ficker, der von nun an regelmäßig Gedichte von Trakl veröffentlicht.

Oktober: Nach Abschluß der Probezeit wird Trakl Militärmedikamentenbeamter.

Im »Brenner« erscheint Trakls Gedicht »Psalm«.

Herbst: Arbeiten für die geplante Gedichtsammlung »Sebastian im Traum«, deren Veröffentlichung Buschbeck für Trakl organisiert (erscheint postum 1915).

Dezember: Trakl tritt in Wien eine Stelle als Rechnungspraktikant im Ministerium für öffentliche Arbeiten an.

1913

Januar: Trakl beantragt seine Entlassung aus der Praktikantenstelle.

»Gedichte«.

Juli: Antritt einer unbezahlten Stelle als Rechnungspraktikant im Kriegministerium. Im gleichen Monat meldet er sich krank.

August: Reise nach Venedig mit Karl Kraus und Adolf Loos. In Venedig Treffen mit Ludwig von Ficker.

Oktober: Im »Brenner« erscheint »Verwandlung des Bösen«.

Herbst: Aufenthalt in Innsbruck bei Ficker.

November: Rückkehr nach Wien.

Dezember: Bei einem der »Brenner«-Abende in Innsbruck liest Trakl aus seinen Gedichten.

1914

Januar: Erstdruck von »Winternacht« im »Brenner«.

Februar: »Traum und Umnachtung« erscheint im »Brenner«.

März: Reise nach Berlin zur Schwester Margarethe.

Bekanntschaft mit Else Lasker-Schüler.

Frühjahr: Trakl arbeitet an einem Drama (gedruckt als »Dramenfragment« in der zweiten Auflage von »Aus goldenem Kelch« 1951).

April: Theodor Däubler besucht Trakl in Innsbruck.

Mai: Reise an den Gardasee mit Ficker.

Besuch auf der Hohenburg.

Juli: Trakl erhält von Ficker 20 000 Kronen aus einer Schenkung Ludwig Wittgensteins an den »Brenner« zur Unterstützung bedürftiger Künstler.

August: Trakl meldet sich nach Ausbruch des Krieges als Freiwilliger zur Armee.

September: Einsatz von Trakls Einheit in der Schlacht von Grodek.

Selbstmordversuch Trakls.

Oktober: Trakl wird zur Beobachtung in das Garnisonsspital nach Krakau gebracht.

Ficker besucht ihn im Spital.

3. November: Trakl stirbt an einer Überdosis Kokain in Krakau.

Buchempfehlung

Ebner-Eschenbach, Marie von

Der Vorzugsschüler / Der Herr Hofrat. Zwei Erzählungen

Der Vorzugsschüler / Der Herr Hofrat. Zwei Erzählungen

Zwei späte Novellen der Autorin, die feststellte: »Eine gescheite Frau hat Millionen geborener Feinde: alle dummen Männer.«

72 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon