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[7] Prophezeiungen eines alten Chinesen
Ich werde, meine Herren Mitchinesen,
euch nunmehr etwas aus eurer Zukunft lesen.
Diesen Goldlack lasse ich von dem Plättchen aufsaugen – – –
Und was sehen meine entzündeten Augen?
Im Jahre 1928 werdet ihr oft zu wiederholten Malen
zehn Prozent Einkommensteuer bezahlen –
aber zum Glück nicht aus eurer Vermögensvermehrung,
sondern nur nach eurer Steuererklärung,
Auch werdet ihr durch einen rosa Brief in euern Überziehertaschen
eure verehrte Frau Gemahlin auf das erfreulichste überraschen,
als welche euch, weil sie heftig erregt,
ihren Pantoffel um die Ohren schlägt.
Sa – sa –!
Ihr werdet in euern Zeitungen lesen,
daß die Südarmee wieder siegreich gewesen;
und daß der General Tuang-fu-tscho
besiegte den Kontregeneral Tschung-po-po.
Dieses braucht euch aber nicht die Ruhe zu rauben –
ihr müßt mitnichten alles, was in der Zeitung steht, glauben.
Denn dies ist der Zeitung tiefer Sinn:
die bessern Sachen stehen nicht drin.
Sa – sa –![7]
Ihr werdet ferner, hochverehrte Mitchinesen,
eines neuen Rundfunksenders genesen.
Daran wird der Oberchinese Al-phred-braun
eure Kinder betören sowie eure werten Ehefraun.
In den chinesischen Autobussen werdet ihr gepreßt sein,
und der Reis wird weich, und die Börse vorwiegend fest sein.
Toi – toi –!
Dieses alles ersehe ich aus meinen Zaubergeräten.
Zeuchet nunmehr hin und entbrennet die Neujahrsraketen!
Was aber den 2. Januar angeht, so prophezeie ich hier:
der Kater ist ein durchaus heiliges Tier.
Ich habe schon manchen gesehn, der beneujahrt nach Hause rollte,
weil er die ganze Nacht beim sa-cha-rin-sekt tollte,
weswegen er dem Weinstubenwirt am nächsten Morgen heftig grollte,
und seine liebe Frau ihm gleich zu Beginn des Jahres schmollte,
indem sie nicht wünschte, daß er sich so zurichten sollte.
Womit ich um ein kleines Trinkgeld oder Douceur gebeten haben wollte.