Neunzehntes Kapitel.

[158] Obgleich sich Frau Odinzoff sehr in der Gewalt hatte und über viele Vorurteile erhaben war, konnte sie doch ein unbehagliches Gefühl nicht ganz unterdrücken, als sie im Speisesaal erscheinen mußte. Übrigens ging die Mahlzeit ohne Zwischenfall vorüber. Porphyr Platonitsch erschien und erzählte verschiedene Anekdoten. Er kam aus der Stadt zurück. Unter anderen Neuigkeiten hatte er gehört, daß der Gouverneur den Beamten in seiner unmittelbaren Umgebung vorgeschrieben habe, Sporen zu tragen, damit es schneller gehe, falls er einen zu Pferde fortschicken sollte. Arkad plauderte leise mit Katia und erwies, als feiner Diplomat, der Fürstin kleine Aufmerksamkeiten. Bazaroff war beharrlich schweigsam und finster. Frau Odinzoff warf, als er so mit niedergeschlagenen Augen dasaß, zwei- oder dreimal einen verstohlenen Blick auf sein strenges, gallichtes Gesicht mit dem Gepräge verächtlicher Festigkeit und sagte sich: »Nein, nein, nein!« Nach Tische begab sie sich mit der ganzen Gesellschaft in den Garten, ging, da sie merkte, daß Bazaroff sie zu sprechen wünschte, einige Schritte voraus und blieb dann stehen. Er trat zu ihr hin und sagte, die Augen fortwährend niedergeschlagen, mit dumpfer Stimme:

»Ich muß mich bei Ihnen entschuldigen. Es ist unmöglich, daß Sie mir nicht zürnen.«

»Nein, ich bin Ihnen nicht böse,« antwortete Frau Odinzoff; »aber ich bin betrübt.«

»Um so schlimmer. Jedenfalls bin ich gestraft genug. Meine Stellung ist, wie Sie zugeben werden, so albern als möglich. Sie haben mir geschrieben: ›Warum abreisen?‹[159] Und ich kann und will nicht bleiben. Morgen werde ich abreisen.«

»Eugen Wassilitsch, warum ...«

»Warum ich abreise?«

»Nein, das wollte ich nicht sagen.«

»Die Vergangenheit kehrt nicht wieder, Anna Sergejewna, und früher oder später mußte es so kommen. Sie sehen, ich muß durchaus fort. Ich könnte nur unter einer Bedingung hierbleiben. Diese Bedingung wird nie erfüllt werden. Verzeihen Sie meine Kühnheit; aber nicht wahr, Sie lieben mich nicht und werden mich nie lieben?«

Bazaroffs Augen funkelten einen Augenblick unter den schwarzen Brauen.

Anna Sergejewna antwortete ihm nicht – »Dieser Mensch macht mir angst,« sagte sie sich in diesem Augenblick.

»Adieu!« sagte Bazaroff, als ob er in ihrer Seele gelesen hätte, und lenkte seine Schritte gegen das Haus.

Anna Sergejewna folgte ihm langsam. Sie rief Katia zu sich und nahm ihren Arm, den sie bis zum Abend nicht wieder losließ. Sie setzte sich nicht zum Spiel und lächelte gezwungen bei jedem Anlaß, was keineswegs zu ihrem bleichen, müden Gesicht paßte. Arkad verstand von alledem nichts und beobachtete wie alle jungen Leute, d.h. er fragte sich beständig: »Was bedeutet das?« Bazaroff hatte sich auf seinem Zimmer eingeschlossen; doch erschien er beim Tee. Frau Odinzoff hätte gern einige freundliche Worte an ihn gerichtet; aber sie wußte nicht, was sie ihm sagen sollte. Ein unerwarteter Umstand kam ihr zu Hilfe: der Haushofmeister meldete Sitnikoff an. Es wäre schwer, das sonderbare Benehmen des jungen[160] Fortschrittsmannes bei seinem Eintritt genau zu schildern. Mit der ihm eigenen Unverschämtheit hatte er sich zwar entschlossen, eine Frau zu besuchen, die er kaum kannte, und die ihn nie eingeladen hatte, bei der aber, wie er wußte, augenblicklich geistvolle Männer seiner Bekanntschaft zu Besuch waren; gleichwohl war er furchtbar verlegen, und anstatt seine auswendig gelernten Entschuldigungen und Komplimente loszulassen, stotterte er allerlei närrisches Zeug, wie: Eudoxia Kukschin schicke ihn, um sich nach dem Befinden Anna Sergejewnas zu erkundigen, und Arkad Nikolajewitsch habe sich über letztere stets in der schmeichelhaftesten Weise geäußert. Mitten in diesen Dummheiten blieb er stecken und verlor den Kopf derart, daß er sich auf seinen eigenen Hut setzte. Da ihn jedoch niemand fortjagte, und Anna Sergejewna ihn sogar ihrer Tante und ihrer Schwester vorstellte, gewann er bald so viel Fassung, um in gewohnter Weise zu schwatzen. Die Erscheinung der menschlichen Dummheit hat manchmal ihr Gutes in dieser Welt; sie lockert allzu straff gespannte Saiten und beruhigt allzu stolze und eitle Gefühle, indem sie uns erinnert, daß Dummheit und Geist einen gemeinsamen Ursprung und fast etwas von Ähnlichkeit haben. Die Ankunft Sitnikoffs gab allem im Hause eine gewöhnlichere und einfachere Wendung. Alle aßen sogar mit größerem Appetit zu Nacht, und man trennte sich eine halbe Stunde früher als gewöhnlich.

»Jetzt«, sagte Arkad vom Bett aus zu Bazaroff, der sich anschickte, sich gleichfalls niederzulegen, »kannst du dir wiederholen, was du mir einmal gesagt hast: ›Warum bist du so traurig? Wahrscheinlich hast du irgendeine heilige Pflicht erfüllt?‹«[161]

Seit einiger Zeit hatten die jungen Leute die Gewohnheit angenommen, sich in dieser bittersüßen Weise zu hänseln, was immer ein Zeichen von geheimem Verdruß und Verdacht ist, die man verbergen will.

»Ich gehe morgen fort zum Vater,« sagte Bazaroff.

Arkad kehrte sich um und lehnte sich auf den Ellbogen. Diese Nachricht überraschte und erfreute ihn zu gleicher Zeit.

»O,« antwortete er, »bist du deshalb traurig?«

»Viel Wissen macht Kopfweh,« sagte Bazaroff gähnend.

»Und Anna Sergejewna?« fragte Arkad.

»Nun was? Anna Sergejewna?«

»Ich wollte sagen: Läßt sie dich fort?«

»Ich bin ihr nicht verpfändet.«

Arkard wurde nachdenklich, und Bazaroff drehte sich mit dem Gesicht gegen die Wand.

Die beiden Freunde schwiegen mehrere Minuten lang.

»Eugen!« rief Arkad plötzlich.

»Was?«

»Ich werde morgen mit dir abreisen.«

Bazaroff gab keine Antwort.

»Aber ich kehre nach Hause zurück,« fuhr Arkad fort; »wir fahren zusammen bis zum Dörfchen Koklow, wo du dich mit Fedote über deine Weiterreise verständigen kannst. Ich hätte gerne die Bekanntschaft deiner Eltern gemacht, aber ich fürchte, sie und dich selbst zu genieren. Und dann hoffe ich doch, daß du später nochmals einen Augenblick bei uns einkehrst?«

»Ich habe mein Gepäck bei dir gelassen,« antwortete Bazaroff, ohne sich umzuwenden.

»Wie kommts, daß er mich nicht fragt, warum ich abreise?[162] Und dazu noch so unvermutet, wie ich?« fragte sich Arkad. »Im Grunde, warum reisen wir ab, er und ich?« Diese Fragen blieben ungelöst in Arkads Kopf, und sein Herz war von geheimer Bitterkeit erfüllt. Er fühlte, daß es ihm schwerfallen werde, dies Leben, an das er sich gewöhnt, zu verlassen, aber nach Bazaroffs Abreise allein zu bleiben, schien ihm noch schwerer. »Ohne Zweifel ist etwas zwischen ihnen vorgefallen,« sagte er sich; »warum aber sollte ich nach seiner Abreise ihr vor Augen bleiben? Ich würde ihr entschieden mißfallen und es ganz bei ihr verderben.« Anna Sergejewnas Gestalt trat lebhaft vor seine Seele, dann aber verdrängten andere Züge nach und nach das Bild der jungen Witwe ...

»Katia macht mir auch Kummer!« flüsterte Arkad in sein Kopfkissen, auf das er eine Träne fallen ließ ... Plötzlich aber strich er sich die Haare zurück und rief:

»Warum zum Teufel ist nur der Dummkopf von Sitnikoff hergekommen?«

Bazaroff rührte sich in seinem Bett.

»Ich sehe, mein Lieber, daß du noch sehr dumm bist,« sagte er endlich. »Die Sitnikoffs sind uns unentbehrlich. Idioten seiner Art sind mir absolut notwendig. Verstehst du mich? Die Götter sind nicht dazu da, Töpfe zu machen.«

»Ei, ei!« dachte Arkad; und zum erstenmal erschien ihm Bazaroffs Eigenliebe in ihrer ganzen Größe.

»Wir sind also Götter, du und ich? oder vielmehr du; denn ich, sollte ich zufällig nicht auch ein Idiot sein?«

»Ja,« erwiderte Bazaroff, »du bist noch dumm.«[163]

Frau Odinzoff zeigte keine große Überraschung, als ihr Arkad am nächsten Morgen ankündigte, daß er mit Bazaroff abreisen werde; sie sah zerstreut und müde aus. Katia blickte ihn ernst an und sagte nichts; die Fürstin bekreuzte sich unter ihrem Schal derart, daß ers bemerken mußte; Sitnikoff aber kam bei der Nachricht gänzlich außer Fassung. Er hatte soeben zum Frühstück einen neuen Frack angelegt, der diesmal nichts vom Slawophilen verriet; tags zuvor schien der Bediente, der ihm aufzuwarten hatte, ganz erstaunt, als er die Masse Weißzeug sah, die der neue Gast mitgebracht; und da verließen ihn seine Genossen! Er lief angstvoll und unentschlossen hin und her wie ein verfolgter Hase am Saum des Waldes; ganz außer sich, erklärte er plötzlich fast mit einem Schrei, daß auch er entschlossen sei, abzureisen. Frau Odinzoff drang nicht in ihn, zu bleiben.

»Mein Wagen ist sehr bequem,« sagte der unglückliche Jüngling zu Arkad, »ich kann Sie nach Hause fahren. Eugen Wassilitsch darf dann nur Ihren Tarantaß nehmen; so macht sichs sogar viel bequemer.«

»Wo denken Sie hin, unser Gut liegt durchaus nicht auf Ihrem Wege; Sie müßten einen großen Umweg machen.«

»Das hat nichts zu sagen; ich habe viel Zeit übrig, und zudem rufen mich Geschäfte in jene Gegend.«

»Branntweingeschäfte?« fragte Arkad in fast zu verächtlichem Ton.

Aber Sitnikoff war so bestürzt, daß er nicht einmal nach seiner Gewohnheit zu lachen anfing.

»Ich versichere Sie, daß mein Wagen sehr bequem ist,« fuhr er fort, »und daß er für alle Platz hat.«[164]

»Kränken Sie Herrn Sitnikoff nicht durch eine Weigerung,« sagte Anna Sergejewna.

Arkad blickte sie an und verneigte sich tief.

Die Abreise fand nach dem Frühstück statt. Beim Abschied gab Frau Odinzoff Bazaroff die Hand und sagte:

»Auf Wiedersehen! Nicht wahr?«

»Wie Sie es wünschen!«

»In diesem Fall sehen wir uns wieder.«

Arkad ging zuerst die Treppe hinab und nahm in Sitnikoffs Wagen Platz. Der Haushofmeister half ihm ehrerbietig einsteigen, er aber hatte nicht übel Lust, ihn zu prügeln oder zu weinen. Bazaroff setzte sich in den Tarantaß. Als sie in dem Dörfchen Koklow angekommen waren, wartete Arkad, bis der Wirt Fedote seine Pferde an den Tarantaß gespannt hatte; dann näherte er sich dem Fuhrwerk und sagte mit der früheren Herzlichkeit zu Bazaroff:

»Eugen, nimm mich mit, ich habe Lust, dich zu begleiten.«

»Steig ein,« murmelte Bazaroff.

Als Sitnikoff, der pfeifend um den Wagen herumging, dieser Worte hörte, sperrte er vor Erstaunen den Mund weit auf; Arkad nahm ruhig seinen Koffer, setzte sich neben Bazaroff, grüßte Sitnikoff höflich und rief: »Fort!«

Die Pferde zogen an, und der Tarantaß war bald aus dem Gesicht verschwunden ... Sitnikoff, der sich von seinem Erstaunen gar nicht erholen konnte, warf dem Kutscher, der dem Laufpferd eben leicht die Peitsche gab, einen grimmigen Blick zu, sprang in den Wagen, schrie zwei vorübergehenden Bauern zu: »Setzt die Hüte auf, ihr Esel!« und fuhr nach der Stadt zurück, wo er sehr spät ankam. Andern Tags aber, im Salon der Madame[165] Kukschin, behandelte er »die beiden hochmütigen, groben Burschen«, die er soeben verlassen, wie's ihr Benehmen verdiente.

Arkad drückte Bazaroff kräftig die Hand, als er sich neben ihn setzte, und sprach lange nichts. Bazaroff schien diesen Händedruck und dies Schweigen zu verstehen. Die vorhergehende Nacht hatte er weder geschlafen noch geruht; seit mehreren Tagen aß er auch beinahe nichts mehr. Sein finsteres, eingefallenes Gesicht zeichnete sich scharf ab unter dem Schirm seiner Reisemütze.

»Nun, Freund,« sagte er endlich, »gib mir eine Zigarre ... Ich muß eine belegte Zunge haben? Sieh mal!«

»Ja,« antwortete Arkad.

»Dacht ichs doch ... Deshalb schmeckt mir auch die Zigarre nicht. Die Maschine ist in Unordnung.«

»In der Tat, du hast dich in letzter Zeit sehr verändert,« meinte Arkad.

»Hat nichts zu sagen, ich werde mich schon wieder erholen. Nur eins beunruhigt mich, die Zärtlichkeit meiner Mutter. Wenn man sich nicht den Bauch vollpfropft und zehnmal des Tages ißt, dann muß man sehen, wie sie sich quält. Mein Vater ist nicht so, gottlob! Er ist in der Welt herumgekommen, er ist, was man so nennt, gesiebt und gebeutelt.«

»Unmöglich, zu rauchen!« sagte er ärgerlich und warf seine Zigarre mitten in den Straßenstaub.

»Euer Gut ist etwa fünfundzwanzig Werst von hier?« fragte Arkad.

»Ja! Da ist übrigens ein Philosoph, ders uns sagen kann.« Dabei zeigte er auf den Bauern, der auf dem Bock saß und dem Fedote seine Pferde anvertraut hatte.[166]

Der Bauer beschränkte sich zu antworten: »Wer weiß? die Werste sind hier nicht gemessen,« dann schien er wieder halblaut mit seinem Gabelpferde zu brummen, das den Kopf schüttelte und sich in den Zügel legte.

»Ja! Ja!« sagte Bazaroff, »das sollte uns zur Lehre dienen, mein junger Freund; ich glaube wahrhaftig, der Teufel hat die Hand im Spiel. Der Mensch hängt an einem Fädchen, jeden Augenblick kann sich ein Abgrund unter seinen Füßen öffnen, und an dieser traurigen Aussicht hat er nicht genug, er ersinnt noch Gott weiß welche Dummheiten, die sein Leben noch elender machen.«

»Worauf spielst du an?« fragte Arkad.

»Auf nichts, wie ich auch ohne alle Beziehung sage, daß wir uns beide wie rechte Esel benommen haben. Übrigens habe ich in unserer Klinik schon öfters bemerkt, daß die Kranken, welche ihr Zustand ungeduldig machte, stets davonkamen.«

»Ich verstehe dich nicht ganz,« erwiderte Arkad, »mir scheint, du hast keinen Grund gehabt, dich zu beklagen.«

»Weil du mich nicht recht verstehst, will ich dirs folgendermaßen erklären: Meiner Meinung nach tut man besser, Steine auf der Straße zu klopfen, als einer Frau auch nur die Spitze vom kleinen Finger zu geben. All das ist ...« Bazaroff war im Begriff, seinen Lieblingsausdruck »Romantik« zu gebrauchen, aber er hielt an sich. – »Du wirst mir jetzt nicht glauben,« fuhr er fort, »und doch ists vollkommen wahr, was ich dir sage. Wir sind beide zusammen in Weibergesellschaft geraten, und dieses Leben schien uns sehr behaglich; aber es ist ebenso angenehm, diese Gesellschaft zu verlassen, als sich bei heißem Wetter mit kaltem Wasser zu begießen. Ein Mann hat[167] Besseres zu tun, als sich mit solchen Lappalien abzugeben. Ein Mann muß wild sein, sagt ein höchst weises spanisches Sprichwort. Du zum Beispiel, Freund!« wandte er sich an den Kutscher, »hast du ein Weib?«

Der Bauer wandte sich um und zeigte den beiden Freunden sein plattes, schlitzäugiges Gesicht.

»Ein Weib? freilich, wie sollt ich keins haben?«

»Schlägst du sie?«

»Mein Weib? Da kanns allerhand geben ... Ohne Grund schlägt man sie nicht.«

»Das versteht sich! Und sie, schlägt sie dich auch?«

Der Bauer tat einen Ruck mit dem Zügel.

»Was sagst du da, Herr?« fragte er. »Ich glaube, du beliebst zu scherzen.«

Die Frage hatte ihn offenbar verletzt.

»Hörst du, Arkad Nikolajewitsch, und doch sind wir beide geschlagen worden. Das haben wir davon, zivilisierte Menschen zu sein!«

Arkad lächelte gezwungen, Bazaroff aber kehrte sich um und tat während der ganzen übrigen Reise den Mund nicht mehr auf.

Die fünfundzwanzig Werst kamen Arkad so lang wie fünfzig vor. Das kleine Dorf, wo Bazaroffs Eltern wohnten, zeigte sich endlich an dem Abhang eines niedern Hügels. Nicht weit davon erhob sich aus einer Gruppe junger Birken das Herrenhaus mit seinem Strohdach. Am Eingang des Dorfes standen, die Mützen auf dem Kopf, zwei Bauern, die sich stritten.

»Du bist ein dickes Schwein,« sagte der eine zum andern.

»Und du bist nichts als ein Ferkel, und dein Weib ist eine Hexe,« erwiderte der andere.[168]

»Diese liebenswürdige Vertraulichkeit«, sagte Bazaroff zu Arkad, »und der heitere Ton dieses Wortwechsels können dir beweisen, daß meines Vaters Bauern nicht allzustreng gehalten werden. Doch da streckt er selbst die Nase ins Freie; wahrscheinlich hat er die Schellen klingeln hören; er ists richtig, ich kenne seinen Schädel. Ei, ei, wie er weiß geworden ist, der arme Teufel!«

Quelle:
Turgenjeff, Iwan: Väter und Söhne. Leipzig [1911], S. 158-169.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Raabe, Wilhelm

Der Hungerpastor

Der Hungerpastor

In der Nachfolge Jean Pauls schreibt Wilhelm Raabe 1862 seinen bildungskritisch moralisierenden Roman »Der Hungerpastor«. »Vom Hunger will ich in diesem schönen Buche handeln, von dem, was er bedeutet, was er will und was er vermag.«

340 Seiten, 14.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon