Fünfter Aufzug

[108] Mangolds Lager. Mangold und Warmann.


MANGOLD.

Der Kaiser kommt, und noch ist nichts geschehn.

Er drängt zu sehr; kaum bin ich angelangt,

Schon blickt er ob der Schulter mir herein.

WARMANN.

Das ist das mächt'ge Wirken dieses Manns,

Daß überall mit seiner Gegenwart

Er jedes fördert und im Schwung erhält.

Jetzt muß ihm doppelt angelegen sein,

Daß du den Aufstand schnell und gründlich tilgst,

Seit Odo von Champagne sich erhob

Und selbst nach der ital'schen Krone langt,

Die ihm der Erzbischof von Mailand beut.

Wird Ernst gewaltig hier und Odo dort,

Und bleibt der Ungar forthin ungestraft,

So steht es schlimm mit kaiserlicher Macht.

MANGOLD.

Und doch, kann ich's erzwingen? Soll mein Volk

Anrennen gegen jene Felsenwand?

Sie halten keinen Mond sich auf der Burg,

Sie sind verloren, kommen sie ins Feld,

Gewiß ist ihr Verderben. Nur die Frist

Soll er mir gönnen, die notwendigste.

WARMANN.

Er weiß, wie leicht die Stunde Neues bringt

Und darum drängt er.


Eine Wache tritt auf.


WACHE.

Herr, ein Überfall.

Die Vorwacht ist im Handgemeng, sie weicht.

Sie dringen wütend vor.

MANGOLD.

Willkommne Mär!

Zum Rückzug blast das Horn! Dort unterhalb,

Am Schlund des Tales, ordne sich die Schar!

Dort wird sich brechen dieser tolle Sturm.

Die Zelte laßt! Bald wieder sind wir hier.

Du, Oheim, gehst, den Kaiser zu empfahn;

Sag ihm, sein Auftrag sei vollzogen! Marsch!


Beide ab mit Gefolge.

Kampfgetümmel hinter der Szene. Flüchtlinge eilen über die[108] Bühne. Dann erscheinen Ernst, Werner, Adalbert, Warin und ihre Schar mit gezogenen Schwertern


WERNER.

Die Schlacht geht frisch, die Schwerter stehn im Saft.

Es kämpft sich rasch, wo Mut die Feldmusik,

Verzweiflung das Panier ist.

ERNST.

Dorthin schaut!

WERNER.

Ja, dort ist Arbeit, dort ist Heldenwerk:

Lebend'ge Mauern, sechsfach aufgeführt;

Es muß ein starker Strom, ein wilder sein,

Dem man so mächt'gen Damm erbaut. Brecht durch!

ADALBERT.

Ein Posten bleib uns auf dem Hügel hier!

Man übersieht von ihm das ganze Tal:

Im Rücken droht Gefahr.

ERNST.

Du, Adalbert,

Bleib selbst und warne! Keiner kennt wie du

Die Gegend.

ADALBERT.

Ist mir nicht das Heil gegönnt,

Für Herzog Ernst zu stürzen ins Gefecht?

Soll ich unrühmlich auf der Warte stehn?

Mein Sohn, der du im Kampfe mich vertrittst,

Du bist ein Lehrling in der Waffenkunst;

Jetzt tummle dich! Es ist dein erster Strauß,

Es kann der letzte sein: an einem Tag

Mußt du erringen deine Meisterschaft.

Schwing hoch dein Schwert, wirf sicher deinen Speer,

Triff unsre Feinde, triff den Herzog nicht!

WARIN.

Zur Heilung, meine Kranken, führ ich euch:

Man wird euch zapfen euer giftig Blut,

Man wird euch schneiden euer bös Geschwür,

Man wird euch kühlen euern Fieberbrand.

Der Fahne reiß ich ab den Trauerflor:

Jetzt ist die Witwe wieder eine Braut,

Jetzt geht's hinab zum lust'gen Hochzeitsreihn.

ERNST.

Ein Held, der in das Schlachtgewühl sich wirft,

Soll an die Frau gedenken, der er dient:

O Edelgard, geliebte Gottesbraut,

Aus deinen Schleiern blick auf mich herab,

Dein ernstes Bild begeistre mich zum Tod!

WERNER.

Allmächt'ger, Gott des Friedens und des Zorns,

Der du den Bach anschwellen kannst zum Meer,[109]

Die stille Luft erregen zum Orkan,

Laß jetzt auch unsre, dieser Männer Kraft

So riesenhaft anwachsen und erschwellen,

Daß uns das Ungeheure möglich sei!

Hinein. Für Herzog Ernst!

DIE ANDERN.

Für Herzog Ernst!


Alle ab, außer Adalbert mit einigen Kriegsleuten.


ADALBERT.

Hin braust der Sturm, die Wolke fährt dahin;

Wenn aber so der Menschheit Kraft und Glut

Dahinfährt ohne Wiederkehr, dann bebt

Ein menschlich Herz. Da stürmen sie hinab,

Und drunten schon die Lanzen vorgestreckt,

Daran verbluten soll der Helden Brust.

Von Raubgevögel wimmelt schon die Luft,

Und durch die Wälder hallet Wolfsgeheul.

EIN KRIEGSMANN.

Jetzt, jetzt sind sie zusammen.

ANDRER.

Welch ein Stoß!

DRITTER.

Sie brechen durch.

ADALBERT.

Ha! sind das Männer? Sind

Das Wellen, die des Schwimmers Arm zerwirft?

Durchbrochen ist das erste Glied.

KRIEGSMANN.

Schon tritt

Das zweite vor.

ANDRER.

Seht mir den Werner, seht!

ADALBERT.

Ein Todesengel, uns zum Hort gesandt,

Ragt er aus allen vor; sein blitzend Schwert

Fährt aus den Wolken, nicht den einzeln Mann

Schlägt er, er schlägt die ganze Schar.

KRIEGSMANN.

Wer liegt

Am Boden dort, zerspellt den blanken Schild?

ADALBERT.

Der Mangold ist's.

KRIEGSMANN.

Er rafft sich wieder auf;

Er führt die dritte Reih heran.

ANDRER.

O schaut!

Die Unsern rasten.

DRITTER.

Traun, kein Wunder ist's,

Wenn sie ermüdet sind.

ERSTER.

Sie sammeln sich.

O! die sind stark geschmolzen.

ZWEITER.

Seht den Wall

Von Leichnamen![110]

DRITTER.

O seht den Strom von Blut!

ADALBERT.

Der Werner aber steht vor seinem Trupp,

Wie mit gespreizten Fittichen der Aar

Die Brut umschirmt, wenn über seinem Horst

Ein fremder Vogel kampfandrohend schwebt.

Jetzt lüftet er die Schwingen, jetzt. Gebt acht!

KRIEGSMANN.

Sie holen aus, sie brechen furchtbar los.

ANDRER.

Jetzt gilt's.

DRITTER.

Jetzt ist's ihr Letztes.

ADALBERT.

Jetzt wär's Zeit,

Der Bürde loszuwerden, die mich drückt.

KRIEGSMANN.

Sie sind umflügelt.

ANDRER.

Sie sind mitten drin.

ADALBERT.

Kaum seh ich noch des Herzogs rot Gewand.

Das Banner schwankt, ein Segelbaum im Sturm.

KRIEGSMANN.

Dort blickt man durch.

ANDRER.

Sie sind auf einen Knaul

Gerollt.

ADALBERT.

Der Werner stemmt sich wie ein Mann,

Den eine Riesenschlang umflochten hält,

Ihn selbst und seine Söhne, dem sie schon

Den Zahn ans Herz gesetzt, der sich aufbäumt

Und mit der letzten Spannung seiner Kraft

Die gräßliche Umkettung von sich drückt.

KRIEGSMANN.

Der Kampfplatz schließt sich wieder.

ANDRER.

Jetzt sind sie

Verschlungen.

DRITTER.

Nein, sie reißen sich hervor,

Den Rückzug haben sie sich freigekämpft.

ADALBERT.

Wo ist der Werner?

KRIEGSMANN.

Wo? Ich seh ihn nicht.

ANDRER.

Dort ist er.

DRITTER.

Weh! sie führen ihn herauf;

Er ist getroffen.

ADALBERT.

Ernst hat ihn im Arm,

Auf seiner Schulter hängt des Recken Haupt.

Die Feinde stürmen nach: vergeblich wehrt

Der kleine Rest so großer Übermacht.


Ernst, den verwundeten Werner führend, tritt auf.


ERNST.

Nicht weiter bring ich ihn: auf diesen Stein[111]

Muß ich ihn niederlassen. Adalbert,

Hast du kein Kraut, das diese Wunden stillt?

O spar es nicht für deinen Sohn! Der ist

Schon längst erschlagen. Rette meinen Freund!

Du gibst den Vater mir, den du mir nahmst.

ADALBERT.

Reiß mir die grauen Locken aus! Versuch's,

Ob sie ihm stopfen seines Blutes Qualm!

WERNER.

Ist's Leben noch nicht gar und blutet doch

Aus so viel Wunden? Soll mich dieses Volk

Lebendig fangen? Brüder, stecht mich tot!

Kann ich noch leben und bin so zerhaun!

Bin ich ein Wurm, lebt jedes Stück von mir?

Hört ihr? Sie kommen. Ernst, du bist mein Freund,

Schlag mir den Schädel ein!

Jetzt reißt's. Gelobt sei Gott, ich sterbe frei!

Ernst, rette dich ...


Stirbt.


ERNST.

Er stirbt, der Werner stirbt!

Die Lüfte wehen noch, die Sonne scheint,

Die Ströme rauschen, und der Werner tot!

ADALBERT.

Er ist geborgen. Herzog, laß ihn los!

Schon schwirret das Gefecht um unser Ohr;

Auch dort im Rücken dringt der Feind herauf.

Komm, folg mir schnell! Ich weiß noch einen Pfad:

Durch Felsenklüfte schleicht er sich hinan.

Laß mich dich retten, komm!

ERNST.

Ich wurzle hier.

ADALBERT.

Komm, zaudre nicht! Die Rettung ist gewiß:

Ein Felsstück, das wir rollen in die Schluft,

Sperrt die Verfolger aus.

ERNST.

Du drängst umsonst.

ADALBERT.

Sie ziehn sich ringsherum: jetzt ist's zu spät.


Der Rest von Ernsts Kriegsleuten erscheint, mit den Verfolgenden kämpfend.


Hieher, ihr Brüder! Weichet fürder nicht!

Hier um den Herzog! Wehrt euch auf den Tod!

In manchem ist noch eine Neige Bluts,

Noch mancher hält sich aufrecht wie ein Mann.

Rührt diesen Toten an! Das kräftigt euch,

Brecht ihm die Zähn aus, sät sie in den Grund,

So wachsen und Geharnischte hervor!


[112] Graf Mangold tritt auf mit Kriegsvolk.


MANGOLD.

Dort steht er. O, wie klein sein Häuflein ist!

Einst war er Herzog; es erbarmt mich sein,

Und seine Mutter hielt mein Schwert umfaßt.

Ergib dich! Widerstand ist Raserei:

Sie bluten alle, die dir übrig sind.

Tot ist der Werner, tot ist Kunrads Feind,

Die Fackel und das Heerhorn alles Streits!

Jetzt kann der Kaiser dir verzeihn.

ERNST.

Meinst du?

Nein, wenn der Letzte fällt, ich fechte fort.

War ich sonst träge, jetzt bin ich ein Held.

Hier muß ich sterben, bei dem Toten hier,

Hier haft ich, hier ist meines Lebens Ziel,

Hier ist der Markstein meiner Tage, hier

Ist meine Heimat, hier mein Haus und Hof,

Mein Erbgut, meine Blutsverwandtschaft, hier

Mein Wappenschild und hier mein Herzogtum.


Er wirft Schild und Fürstenmantel auf den toten Werner.


Mit diesem Mann hab ich mein Leben lang

Geeifert und gewettet in der Treu,

Der Tod nur hat dem Wettkampf noch gefehlt:

Jetzt stürzt er in die Schlacht und stirbt für mich;

Nicht laß ich ihm den Preis; sterb ich für ihn,

Dann greifen beide nach dem Siegeskranz.

Halt vor!


Er dringt auf Mangold ein. Gefecht.


MANGOLD.

Verzweifelter!


Sinkt getroffen zurück.


Gott, steh mir bei!


Stirbt. Mangold wird weggetragen, seine Krieger dringen auf Ernst ein. Gefecht. Ernst fällt. Der Kampf hört auf.


ADALBERT.

Der Herzog sinkt.

ERNST.

Die Welt hat uns verworfen;

Der Himmel nimmt uns auf. Mein Werner!


Stirbt.


ADALBERT.

Geächtet ward die Treue von der Welt:[113]

Zum Himmel, ihrer Heimat, schwebt sie auf.

So grauenvoll hat dieser Kampf geendet,

So blutig. Ich allein, der sich den Tod

So heiß ersehnt, muß ohne Wunde sein

Als jene, die des Sohnes Tod mir schlug.

Tragt, Männer, diese Leichen weg! Der Tod

Versöhnet Feinde. Laßt sie nicht dem Wolf

Zur Beute, legt sie unter dies Gezelt! –

Ihr zögert? Ha! weil sie geächtet sind.

O, tut es doch! Der Priester spricht euch los,

Gott wird's verzeihen.


Die Leichen werden in das Zelt getragen.


Werft den Vorhang zu!


Warin tritt fechtend auf, das Banner im Arme.


KRIEGSLEUTE.

Das Banner her!

WARIN.

Solang ich atme, nicht.

Ich hab es durchgehaun durch euer Heer,

Vom Fels bin ich gesprungen, durch den Strom

Hab ich's gerissen. Lebt der Herzog Ernst?

ADALBERT.

In diesem Zelte liegt er tot.

WARIN.

Hier sei

Das Banner aufgepflanzt! Hieher gehört's,

Die Herzogsfahne vor das Herzogszelt.

Was ist's? Das Schwert entsinket meiner Hand,

Die Kniee brechen ...


Er sinkt an der aufgepflanzten Fahne tot nieder.


ADALBERT.

Treuer Fähnrich du!


Ein Ritter mit einigen Kriegsleuten tritt auf.


RITTER.

Der Kaiser naht. Es ruhe jeder Kampf!

ADALBERT.

Hier ist schon Friede, hier ist tiefe Ruh.


Der Kaiser, Gisela, Heinrich, Warmann mit Gefolge treten auf.


KUNRAD.

Was ist geschehn? Wo ist mein Hauptmann?

ADALBERT.

Dort

Trägt man ihn tot hinab.

WARMANN.

O Hoffnungen!

GISELA.

Wo ist mein Sohn?

ADALBERT das Zelt aufdeckend.

Er schläft in Freundesarm.


Wirft es wieder zu.
[114]

GISELA.

Das war mein Ernst, er war's, ich hab's gesehn.

Der Hermann tot, und nun auch dieser tot,

Auch dieser, dieser, der mein Liebling war!

Weil er die meisten Schmerzen mir gemacht,

Darum hab ich am meisten ihn geliebt.

KUNRAD.

Herr Bischof, unbedenklich werdet Ihr

Die Toten von dem Kirchenbann befrein,

Damit wir christlich sie beerdigen.

WARMANN.

Es soll geschehn.

GISELA.

Die Kerzen mögt ihr neu

Anzünden, das erloschne Leben nicht.


Zu Adalbert.


Du, der du Wächter dieser Toten bist,

Ich kenne dich, sag mir, wie starb mein Ernst?

ADALBERT.

Er starb den Heldentod, den Freundestod:

Der Werner starb für ihn, für Wernern er;

Er wich von seines Freundes Leiche nicht,

Bis er als Leiche selbst darniedersank.

GISELA.

O diesen Werner, dem ich oft gezürnt,

Weil er den Sohn mir ins Verderben riß,

Ich muß ihn lieben, weil er meinen Sohn

Geliebt hat und für ihn erschlagen ist.

ADALBERT.

Für ihn erwürgt ist auch mein einzig Kind,

Und leb ich selbst noch, ist's nicht meine Schuld.

Geschehen ist, zu was du mich erweckt:

Drum wenn der Kaiser mir die Freiheit läßt,

So gönne du mir, daß ich meinen Sohn

Bestatte, daß ich bei des Jünglings Grab

Jetzt dürfe rasten und das meine baun!


Graf Hugo von Egisheim mit Gefolge tritt auf.


HUGO.

Erhabner Kaiser, Eures Weges Spur

Bin ich in großer Eile nachgereist,

Um mich der Botschaft zu entledigen,

Die mir so wichtig und so ernst bedünkt,

Daß ich es wag, auf dieser blut'gen Statt

Noch länger festzuhalten Euren Schritt.

Die Urne hier, die dieser Kriegsmann trägt,

Schickt Euch zum Gruße Herzog Gozelo

Von Lothringen, ein grauenvoll Geschenk:

Sie birgt das Haupt des Odo von Champagne;[115]

Der Herzog schlug's ihm ab in wilder Schlacht,

Dem Unglücksel'gen, den ich Freund genannt,

Und dessen Kühnheit ich umsonst gewarnt.

Ein zweites Angebinde sendet Euch

Der König Rudolf, der in Gott entschlief;

Hinscheidend übergab er's meiner Hand:

Es sind die Reichskleinode von Burgund,

Die Krone samt dem Zepter und dem Speer

Des heil'gen Moritz. Nehmt sie huldreich an!

KUNRAD.

Nicht mich, den König Heinrich schmückt damit!


Es geschieht.


O Knabe, wüßtest du, wie sauer mir

Die Frucht geworden, die du spielend pflückst!

HEINRICH.

Mich schauert's, Vater, unter diesem Schmuck.

GISELA.

Das also, dieser Reif und dieser Stab,

Das sind die hohen Dinge, derenthalb

So edles Leben hingeblutet ist!

O Kaiser, staunen wird die Folgezeit,

Wenn sie vernimmt vom Aufschwung deiner Macht,

Von deines Herrscherarmes Festigkeit;

Doch rühren wird es spät noch manches Herz,

Wenn man die Kunde singet oder sagt

Vom Herzog Ernst und Werner, seinem Freund,

Von ihrer Treue, die der Tod bewährt.

Ihr Männer, die ihr hier im Kreise steht

Und so mit tiefem Mitleid blickt auf mich:

Meint ihr, daß alles mir erstorben sei?

Hat so viel Wärme nicht ein Mutterherz,

Daß es beleben kann den toten Sohn?

Soll der mir tot sein, dessen Leben eins

Mit meinem ist, den meine Brust gesäugt?

Nein, leben, leben soll mein treuer Ernst:

Fortleben wird er in dem Mund des Volks,

Er lebt in jedem fühlenden Gemüt,

Er lebet dort, wo reines Leben ist.

Nicht wieder deckt mir diesen Vorhang auf,

Darunter Leiche neben Leiche liegt!

Dort oben öffnet sich ein himmlisch Zelt,

Wo Freund in Freundes Arm erwacht und wo

Der Frühgealterte verjüngt erscheint!

Quelle:
Ludwig Uhland: Werke. Band 2, München 1980, S. 108-116.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Ernst Herzog von Schwaben
Ernst, Herzog von Schwaben: Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen
Herzog Ernst von Schwaben: Trauerspiel in fünf Aufzügen

Buchempfehlung

Lessing, Gotthold Ephraim

Philotas. Ein Trauerspiel

Philotas. Ein Trauerspiel

Der junge Königssohn Philotas gerät während seines ersten militärischen Einsatzes in Gefangenschaft und befürchtet, dass er als Geisel seinen Vater erpressbar machen wird und der Krieg damit verloren wäre. Als er erfährt, dass umgekehrt auch Polytimet, der Sohn des feindlichen Königs Aridäus, gefangen genommen wurde, nimmt Philotas sich das Leben, um einen Austausch zu verhindern und seinem Vater den Kriegsgewinn zu ermöglichen. Lessing veröffentlichte das Trauerspiel um den unreifen Helden 1759 anonym.

32 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon