1. Capitel

Es gibt Leute, welche die Jäger nicht lieben, und vielleicht haben sie damit nicht völlig Unrecht.


1. Capitel

Sollte es daher kommen, daß diese Herren keinen Abscheu davor empfinden, das Wild eigenhändig zu tödten, bevor sie es verzehren?

Oder rührt es nicht vielmehr daher, daß die genannten Jäger gar zu gern bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ihre erstaunlichen Heldenthaten zu erzählen lieben?

Ich neige mehr zu letzterer Ansicht.

Vor nun fünfundzwanzig Jahren hab' ich mich freilich der ersten jener Missethaten selbst schuldig gemacht. Ich bin zur Jagd gewesen! Ja, ich habe gejagt!... Um mich dafür zu strafen, stehe ich hier im Begriffe, auch die zweite auf mich zu laden, indem ich haarklein alle Abenteuer jener Jagd berichte.

Möge diese aufrichtige und wahrheitsgetreue Schilderung meinen Mitmenschen – der nicht so blutgierigen Sorte – für immer die Lust benehmen, der Spur eines Hundes nachächzend, die Jagdtasche auf dem Rücken, die Patronentasche am Gurt und die Flinte im Arme über die Felder zu streifen.

Doch ich gesteh' es, ich rechne darauf blutwenig, fange indeß auf jede Gefahr hin hiermit an.[195]

Quelle:
Jules Verne: Zehn Stunden auf der Jagd. In: Der grüne Strahl. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XLII, Wien, Pest, Leipzig 1887, S. 193–219, S. 195-196.
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