Neuntes Capitel.
Der Abend des 5. Juni.

[83] Während der Erbauung des Herrenhauses hatte sich Joam Garral auch mit der Herstellung der »Communs« beschäftigt, welche die Küche und sonstigen Räume enthalten und in denen Vorräthe aller Art aufgeschichtet werden sollten.

In erster Linie ist hier eine gewaltige Menge jener sechs bis zehn Fuß langen Wurzeln zu nennen, die der Maniocstrauch treibt und aus denen die Bewohner der Tropenländer ihre hauptsächlichste Nahrung gewinnen. Diese, einem langen, schwarzen Rettig ähnelnde Wurzel wächst in Büscheln, fast wie die Kartoffel. Während sie in Afrika keine giftigen Eigenschaften zeigt, enthält sie in Südamerika dagegen einen, der Gesundheit höchst schädlichen Saft, der erst durch Auspressen entfernt werden muß. Nachher verwandelt man die Wurzeln in ein Mehl, das sehr verschieden, selbst als Stärke, von den Eingebornen verwendet wird.

Auf der Jangada befand sich eine wirkliche »Silo«1, gefüllt mit diesem nützlichen Naturproducte, das in der Hauptsache zur Nahrung bestimmt war.

Außer einer Heerde Schafe zu erwähnen, welche in einem auf dem Vordertheile erbauten Stalle untergebracht waren, bestanden die Vorräthe an Fleisch aus einer großen Menge jener landesüblichen »Presuntoschinken« von vortrefflicher[83]

Qualität; man rechnete aber auch auf den Ertrag der Gewehre der jungen Leute und einiger Indianer, denen es auf den Inseln und in den Uferwaldungen des Amazonenstromes an Wild nicht fehlen konnte, und die ihrerseits das Wild nicht fehlen würden.

Ueberdies trug der Strom selbst nicht unerheblich zur Deckung des Lebensmittelbedarfs bei; Krabben, die schon eher den Namen Krebse verdienten, »Tambagus«, der schmackhafteste Fisch des ganzen Beckens, der den Lachs, mit dem man ihn wohl verglichen hat, doch noch übertrifft; rothschuppige »Pira-rucus«, so groß wie Störe, welche eingesalzen über ganz Brasilien versendet werden; »Candirus«, welche gefährlich zu fangen, aber gut zu essen sind; »Piranhas« oder Teufelsfische mit rothen Streifen und etwa dreißig Zoll lang; große und kleine Schildkröten, von denen es hier wimmelt und welche ebenfalls eine Hauptnahrung der Eingebornen bilden – Alles das sollte je nach Gelegenheit auf dem Tische der Herrschaft und des übrigen Personals erscheinen.

So gedachte man regelmäßig jeden Tag zu jagen und zu fischen.

Von verschiedenen Getränken waren natürlich die besten, welche das Land nur lieferte, nicht vergessen, z. B. »Caysuma« oder »Machachera« vom oberen und unteren Amazonenstrome, ein angenehmes, säuerliches Getränk, das man durch Destillation der süßen Maniocwurzel gewinnt; brasilianischer »Beiju«, der nationale Branntwein; »Chica« aus Peru; »Mazato« aus Ucayali, von gesottenen, gepreßten und gegohrenen Früchten der Banane herstammend; ferner »Guarana«, eine Art Teig aus den Kernen der Paullinia sorbilis, der Farbe nach einer Chocoladentafel gleichend, der gepulvert wird und mit Wasser angerührt einen erquickenden Labetrunk liefert.

Doch damit nicht genug. In jenen Gegenden erzeugt man auch eine Art blauvioletten Wein aus dem Safte der Assaispalmen, den die Brasilianer seines aromatischen Geschmackes wegen sehr lieben. Von demselben befanden sich an Bord eine ansehnliche Zahl Frasken,2 welche bei der Ankunft in Para wahrscheinlich geleert waren.

Ueberhaupt machte der eigentliche Keller der Jangada Benito, dessen Obhut er anvertraut war, alle Ehre. Mehrere hundert Flaschen Xeres, Setubal und Portwein erinnerten an verschiedene, den ersten Eroberern Südamerikas theure Namen. Der junge Küfer hatte auch einige Dames jeannes3 mit ausgezeichnetem[84]

Tafia gefüllt, mitgenommen, jenem Zuckerbranntwein, der etwas schärfer schmeckt als der gewöhnliche Beiju.

Der zum Gebrauche bestimmte Tabak bestand nicht aus jener ordinären, groben Sorte, mit welcher sich die Eingebornen des Landes zu begnügen pflegen. Er war vielmehr direct von Villa Bella da Imperatriz, das heißt aus der Gegend bezogen, welche die geschätztesten Marken in ganz Centralamerika erzeugt.

Das Hintertheil der Jangada nahm also die Hauptwohnung nebst Zubehör, wie Küche, Vorrathskammern und Keller ein; das Ganze bildete einen für die Familie Garral und deren persönliche Dienerschaft reservirten Raum.

Mehr nach der Mitte zu waren die Wohnräume für die Indianer und Schwarzen erbaut. Die Leute lebten hier ganz unter denselben Verhältnissen wie in der Fazenda von Iquitos und konnten bequem ihren Dienst unter Leitung des Piloten verrichten.

Um dieses zahlreiche Personal aber unterzubringen, bedurfte es mancher Baulichkeiten, welche der Jangada mehr das Aussehen eines auf dem Wasser treibenden Dorfes verliehen. In der That war dieses aber auch dichter bebaut und stärker bevölkert als so mancher Flecken am oberen Amazonenstrome.

Für die Indianer hatte Joam Garral wirkliche Wigwams herstellen lassen, Hütten ohne Seitenwände, deren Blätterdach von leichten Säulen getragen wurde. Ungehindert strich die Luft durch diese offenen Räume und schaukelte die darin befindlichen Hängematten hin und her. Hier hausten die Eingebornen, unter denen sich auch drei bis vier Familien mit Weib und Kind befanden, ganz ebenso wie am Lande.

Die Schwarzen dagegen fanden in der schwimmenden Ansiedlung ihre gewohnten Ajoupas. Diese unterschieden sich von den Indianerhütten dadurch, daß sie ringsum vollkommen verschlossen waren und nur eine einzige Thür den Zugang nach dem Innern derselben vermittelte. Die an das zwanglose Leben in freier Luft gewöhnten Indianer hätten sich in einer solchen Ajoupa deshalb für eingesperrt gehalten, während diese den Neigungen der Schwarzen vollkommen entsprach.

Am Vordertheile endlich erhoben sich wirkliche Docks mit den Waaren, welche Joam Garral gleichzeitig mit den Erzeugnissen seiner Wälder nach Belem schaffen wollte. In diesen weiten, der Fürsorge Benitos anvertrauten Magazinen war die reiche Fracht ebenso zweckmäßig aufgestapelt, als wäre sie im Raume eines Seeschiffes verstaut worden.[85]

In erster Reihe bildeten siebentausend Arroben4 Kautschuk den kostbarsten Theil der Fracht, da ein Pfund dieses Materials damals noch drei bis vier Francs werthete. Die Jangada trug aber auch fünfzig Centner Sarsaparille, eine Semilacee, welche im Exporthandel des Amazonenstrom-Gebietes eine wichtige Stelle einnimmt, leider aber an den Ufern des Flusses immer seltener wird, da die Eingebornen beim Sammeln derselben sehr sorglos verfahren und die Mutterstengel beschädigen. Toncabohnen, die man in Brasilien als »Cumarus« bezeichnet und welche zur Darstellung gewisser ätherischer Oele dienen; Sassafras, aus dem ein vorzüglicher Wundbalsam gewonnen wird; Ballen mit Farbepflanzen, Kisten mit verschiedenen Gummiarten und Quantitäten theuerer Holzarten vervollständigten diese Ladung, welche in den Provinzen von Para leicht gewinnbringend verkauft werden konnte.

Vielleicht wundert sich der Leser darüber, daß von Indianern und Schwarzen nicht mehr mitgenommen wurden, als zur Führung des Riesenfloßes erforderlich waren, während es gerathener erscheinen möchte, eine größere Anzahl zur Abwehr etwaiger räuberischer Angriffe von Seiten der Uferbevölkerung zur Hand zu haben.

Das wäre jedoch nutzlos gewesen. Die Eingebornen Centralamerikas sind nicht zu fürchten und die Zeiten längst vorüber, wo man sich noch gegen Angriffe und Ueberfälle derselben waffnen mußte. Die Indianer des Uferlandes gehören friedlichen Stämmen an, die wilderen haben sich vor der Civilisation, welche am Hauptstrome und dessen Nebenarmen immer weitere Fortschritte macht, mehr und mehr zurückgezogen. Nur entlaufene Neger, Flüchtlinge aus den Strafcolonien Brasiliens, Englands, Hollands und Frankreichs wären hier vielleicht zu fürchten. Solche giebt es aber doch nur in beschränkter Anzahl; sie schweifen in schwachen Trupps durch die Wälder und Savannen; die Jangada war jedoch genügend mit Vertheidigungsmitteln versehen, um jeden Angriff solcher Waldläufer erfolgreich abzuweisen.

Uebrigens befanden sich längs des Amazonenstromes zahlreiche Militärposten, Städte, Dörfer und Missionen in Menge. Der Wasserlauf strömt keineswegs durch eine Wüstenei, sondern durch ein Gebiet, welches sich von Tag zu Tag mehr besiedelt. An eine Gefahr, wie oben angedeutet, war also hier nicht zu denken, denn ein Angriff war kaum zu befürchten.[86]

Zur Vervollständigung des Bildes der Jangada haben wir nun blos noch von zwei sehr verschiedenen Baulichkeiten zu reden, welche dazu beitrugen, ihr einen besonders merkwürdigen Anblick zu verleihen.

Ganz vorn befand sich das Häuschen des Steuermannes. Wir sagen vorn, nicht hinten, wo der Platz des Letzteren doch gewöhnlich ist. Unter vorliegenden Umständen hätte man aber ein gewöhnliches Steuerruder gar nicht gebrauchen können. Auch sehr große Ruder blieben bei der außergewöhnlichen Länge des Trains wirkungslos, selbst wenn diese von hundert kräftigen Armen gehandhabt worden wären. Man hielt die Jangada vielmehr seitlich durch lange Stacken oder Spieren, die gegen den Grund gestemmt wurden, in der Strömung oder führte sie dahin zurück, wenn sie abgewichen war. Auf diese Weise konnte man dieselbe dem einen oder anderen Ufer nähern, wenn aus irgend einem Grunde angehalten werden sollte. Drei bis vier Ubas und zwei vollständig ausgerüstete Piroguen befanden sich an Bord und vermittelten eine bequeme Verbindung mit den Ufern. Die Aufgabe des Steuermannes bestand eigentlich nur darin, das Fahrwasser aufzusuchen, die Abweichungen der Strömung zu erkennen und Wasserwirbel zu vermeiden, sowie die Buchten und anderen Stellen zu bezeichnen, an denen man bequem anlegen konnte; hierzu mußte er seinen Platz bei der gewaltigen Länge des Floßes an dessen Vordertheile einnehmen.

Wenn der Steuermann den materiellen Director der ungeheueren Maschine – ist das nicht die richtige Bezeichnung für unsere Jangada? – vorstellte, so lag die geistliche Oberleitung in der Hand eines anderen Mannes, nämlich des Padre Passanha, der bisher der Mission Iquitos vorstand.

Der jetzt siebzig Jahre zählende Padre Passanha war ein höchst rechtschaffener, für seinen geistlichen Beruf begeisterter Mann, eine ehrwürdige, herzensgute Persönlichkeit, und er erschien hierzulande, wo die Religionsdiener nicht immer lebende Tugendvorbilder sind, als der vollendetste Typus jener hochachtbaren Missionäre, welche in den verwildertsten Ländern der Civilisation so vorzügliche Dienste geleistet haben.


Ganz vorn befand sich das Häuschen des Steuermannes. (S. 87.)
Ganz vorn befand sich das Häuschen des Steuermannes. (S. 87.)

In der Mission von Iquitos, deren Vorstand er war, lebte Padre Passanha schon seit fünfzig Jahren. Er hatte die Tochter des Farmers Magelhaës getraut und den jungen Beamten in der Fazenda empfangen, er hatte deren Kinder getauft, unterrichtet und hoffte auch ihrem Ehebunde noch den kirchlichen Segen zu ertheilen. Padre Passanha's Alter gestattete ihm nicht mehr, seinen anstrengenden Verrichtungen vorzustehen. Für ihn war die Zeit herangekommen, zurückzutreten.[87]

In Iquitos hatte auch schon ein jüngerer Missionär seine Stelle eingenommen, und er selbst beabsichtigte nach Para zurückzukehren, um dort seine Tage in einem jener Klöster zu beschließen, welche den ergrauten Dienern des Herrn Aufnahme bieten.

Welch' schönere Gelegenheit konnte er wohl finden, den Strom hinabzureisen, als mit dieser Familie, die er fast als die seinige betrachtete? Einen darauf bezüglichen Vorschlag hatte er mit Freuden aufgenommen, und nach dem Eintreffen in Belem sollte es ihm vorbehalten bleiben, das junge Paar, Minha[88] und Manoel, einzusegnen. Wenn Padre Passanha aber während der Dauer der Fahrt auch mit am Tische der Familie saß, so ließ es sich Joam Garral doch nicht nehmen, ihm noch eine besondere Wohnung zu erbauen, und Gott weiß mit welcher Sorgfalt Yaquita und deren Tochter sich bemühten, diese so anheimelnd und bequem als möglich einzurichten. Gewiß hatte der alte Priester sich in seiner Amtswohnung kaum je so wohl befunden.


Nun glitt die Jangada mit der Strömung dahin. (S. 93.)
Nun glitt die Jangada mit der Strömung dahin. (S. 93.)

Ein Pfarrhaus konnte aber dem Padre Passanha unmöglich genügen, er mußte dann auch eine Kapelle haben. Diese Kapelle wurde denn auch in der[89] Mitte der Jangada errichtet und auf dem Dache derselben ein kleiner Glockenthurm angebracht.

Sie war freilich etwas beschränkt und hätte das ganze Personal an Bord nicht fassen können; dagegen hatte man dieselbe reich geschmückt, und wenn Joam Garral seine nette Wohnung, ganz wie auf der Ansiedlung, besaß, so hatte gewiß Padre Passanha keine Ursache, die ärmliche Kirche von Iquitos zu vermissen.

Das war also das merkwürdige Bauwerk, welches den ganzen Amazonenstrom hinuntergleiten sollte. Da lag es auf dem Strande, in Erwartung, daß es das Wasser selbst flott machen würde. Nach allen Berechnungen und Erfahrungen bezüglich des Hochwassers konnte das nicht lange auf sich warten lassen.

Am 5. Juni war Alles bereit. Der am Tage vorher eingetroffene Steuermann war ein Mann von etwa fünfzig Jahren, sehr geschickt in seinem Berufe, doch daneben ein wenig dem Trunke ergeben. Trotzdem hielt Joam Garral große Stücke auf ihn und hatte denselben schon wiederholt zur Besorgung größerer Holztransporte nach Belem zu seiner Zufriedenheit verwendet.

Es muß übrigens zugestanden werden, daß Araujo – so lautete sein Name – niemals besser sah, als wenn ihm einige Glas des kräftigen Ratafia, der aus dem Safte des Zuckerrohres gewonnen wird, die Augen schärften. Er reiste auch nie ohne Begleitung einer großen, mit diesem Liqueur gefüllten Dame jeanne, der er sehr fleißig den Hof machte.

Seit einigen Tagen schon bemerkte man das Ansteigen des Stromes. Von Stunde zu Stunde hob sich das Niveau desselben, und während der achtundvierzig Stunden, welche dem höchsten Stande vorhergingen, mußte das Wasser genügend anschwellen, um den Strand der Fazenda zu überfluthen, nicht aber, um den Holztrain schon flott zu machen.

Da man sich über die Höhe, welche das Wasser gegenüber dem niedrigsten Stande desselben erreichen mußte, vollkommen im Klaren war, erwarteten alle Betheiligten diese Stunde mit leicht erklärlicher Erregung. Wenn aus unerklärlicher Ursache das Wasser des Amazonenstromes nämlich nicht genug anschwoll, um die Jangada aus dem Sande zu heben, so hätte man ja die ganze gewaltige Arbeit von vorn beginnen müssen. Da die Abnahme der Hochfluth aber sehr schnell vor sich zu gehen pflegt, so hätte man auch lange Monate warten müssen, bevor ähnliche Verhältnisse wieder eintraten.[90]

Am 5. Juni gegen Abend hatten sich die künftigen Passagiere der Jangada nach einer kleinen Anhöhe begeben, welche den Strand um etwa hundert Fuß überragte, wo sie die entscheidende Stunde mit begreiflicher Spannung, fast mit Angst erwarteten.

Hier befanden sich Yaquita, ihre Tochter, Manoel Valdez, der Padre Passanha, Benito, Lina, Fragoso, Cybele und mehrere indianische und schwarze Diener aus der Fazenda.

Fragoso freilich konnte unmöglich Stand halten, lief zum Strande hinab und wieder nach der Höhe hinauf, machte Merkzeichen und stieß ein Hurrah nach dem andern aus, wenn die Wellen dieselben erreichten.

»Er wird schwimmen, er wird schwimmen, rief er, der herrliche Zug, der uns nach Belem befördern soll! Er wird schwimmen und müßten sich alle Katarakte der Welt öffnen, um den Amazonenstrom zu schwellen!«

Joam Garral befand sich mit dem Steuermanne und zahlreicher Mannschaft auf dem Floße. Er mußte bei der Hand sein, um im letzten Augenblicke alle nöthig erscheinenden Maßregeln anzuordnen.

Ein ganzer Stamm von hundertfünfzig bis zweihundert Indianern aus der Nähe von Iquitos, abgesehen von den Bewohnern des Dorfes selbst, war zusammengeströmt, um dem interessanten Schauspiele beizuwohnen.

Alle Augen richteten sich nach einem Punkte, und in der erregten Menge herrschte doch ein tiefes Schweigen.

Um fünf Uhr Abends war das Wasser gegen dieselbe Zeit des vorhergehenden Tages um einen Fuß gestiegen und der ganze Strand verschwand schon unter den wirbelnden Wellen.

In den Planken und Bohlen des gewaltigen Baues begann es leise zu knarren, es fehlten aber noch einige Zoll Wasser, um denselben ganz aufzuheben.

Eine Stunde hindurch nahm das Knarren und Aechzen mehr und mehr zu. Die Planken knackten überall; nach und nach hoben sich die Stämme aus dem Sande. Gegen sechseinhalb Uhr erscholl lautes Freudengeschrei. Die Jangada schwamm endlich und die Strömung suchte sie nach der Mitte des Wassers hin zu ziehen. In Folge der Gegenwirkung der Taue aber, legte sie sich ruhig längs des eigentlichen Ufers an, gerade als der Padre Passanha seinen Segen über sie sprach, wie er ein Seeschiff eingesegnet hätte, dessen Schicksal in der Hand des Herrn ruht.[91]

Fußnoten

1 »Silos« nennt man in heißen Ländern eigentlich flaschenförmig ausgehobene Gruben, welche durch Feuer ausgetrocknet werden und zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln dienen.


2 Die portugiesische Fraske enthält gegen zwei Liter.


3 Der Inhalt einer solchen großen Flasche schwankt zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig Liter.


4 Die spanische Arrobe beträgt ungefähr fünfundzwanzig Pfund, die portugiesische etwas mehr, nämlich gegen zweiunddreißig Pfund.


Quelle:
Jules Verne: Die Jangada. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XXXIX–XL, Wien, Pest, Leipzig 1883, S. 92.
Lizenz:

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