Zweites Kapitel.

Das zweite Geheimnis Robert Morgans.

[254] Alles schlief noch an Bord der »Seamew« am andern Morgen, als Jack Lindsay vor der Kabinentreppe auftauchte. Unsichern Schrittes ging er einige Augenblicke auf dem Spardeck umher und setzte sich mehr mechanisch auf eine der Bänke an Backbord, stützte sich an die Bordwand und ließ zerstreut die Blicke über das Meer hinschweifen.

Ein schwacher Dunst am südwestlichen Horizonte verriet, daß man sich der ersten der Kanarischen Inseln näherte. Jack sah aber diese granitne Wolke nicht; er beschäftigte sich nur mit sich selbst und bemühte sich, über die eignen Gedanken klar zu werden. Vor allem betrachtete er seine Lage, über die er schon seit dem gestrigen Tage nach allen Seiten grübelte, immer und immer wieder stellte er sich die Szene am Bergstrome vor; immer wieder vernahm er, als ob er ihm eben in die Ohren gellte, den von Alice vergeblich ausgestoßenen Angstschrei. Bei diesem Moment des Dramas drängte sich ihm zum zehnten Male die beunruhigende Frage auf, ob Alice wohl wüßte, was da vorgegangen war.

Wenn sie es wußte, wenn sie deutlich das herzlose Zurückziehen seiner schon ausgestreckten Hand bemerkt hatte, würde sie zu handeln, sich einen fremden Schutz zu sichern wissen und würde sie ihn vielleicht denunzieren. Was sollte er dann aber tun?[254]

Zum zehnten Male beruhigte ihn jedoch in dieser Hinsicht eine nähere Überlegung. Nein, Alice würde niemals sprechen; nie würde sie sich überwinden, den Namen, den sie trug, durch einen öffentlichen Skandal zu beflecken. Selbst wenn sie die Wahrheit kannte, würde ihr das den Mund verschließen.

Obendrein blieb ja die Frage offen, ob Alice etwas gesehen und begriffen hätte. Das war doch mindestens sehr ungewiß. Wenn sie vom wütenden Element bedroht und von schrecklichster Angst gequält war, mußte sie ja verhindert gewesen sein, irgend etwas klar zu sehen. Wenn sich Jack das vorstellte, gewährte es ihm volle Beruhigung. Er sah also kein Hindernis, sich seinen Begleitern gegenüber, die vertrauensselige Alice nicht ausgenommen, ebenso zu verhalten wie bisher.

Alice lebte aber doch noch! raunte er sich selbst zu. Selbst im besten Falle mußte er sich den elenden Mißerfolg des so plötzlich geplanten Verbrechens zugestehen. Alice befand sich an Bord der »Seamew«; sie lebte und war wie vorher im Besitz des ihr rechtlich zukommenden Vermögens, das sie sich weigerte mit ihm zu teilen. Doch selbst wenn sie jetzt tot war, wäre die Hoffnung Jacks ja auch schwerlich in Erfüllung gegangen. Er mußte sich sagen, daß er mit Dolly kein leichteres Spiel haben würde als mit ihrer Schwester. Die Verzweiflung des jungen Mädchens, die sie einen Augenblick alle von der Sitte gezognen Schranken vergessen ließ, hätte auch den Blindesten überzeugen müssen, wie es mit ihrem Herzen stand, und daß Jack dieses Herz, das ganz und gar Roger de Sorgues gehörte, nun und nimmer gewinnen würde.

Was hätte ihm das auch nützen können?

Er müßte denn... flüsterte ihm eine Stimme seines Innern zu. Jack zuckte jedoch verächtlich mit den Schultern und verwarf solch unsinnige Eingebung. Sollte er sich nach seinem bisherigen passiven Verhalten zum... Mörder verwandeln und die beiden Frauen mit Gewalt beseitigen? Das wäre ja die reine Torheit; abgesehen von andern Gründen, wäre ein solches Verbrechen von ihm gar zu sinnlos gewesen. Auf ihn als einzigen Erben der Opfer wäre doch der erste Verdacht gefallen. Außerdem sah er auch kein Mittel, die eifersüchtige Überwachung Roger de Sorgues' zu täuschen.

Nein, das hielt eine Prüfung nicht aus. Vorläufig war nichts zu tun, als geduldig zu warten, überhaupt erst abzuwarten, ob ein Zeuge des fehlgeschlagenen Versuchs auftreten würde. In dieser Hinsicht fühlte sich Jack aber völlig gesichert. Er war ja mit Alice ganz allein gewesen, als diese[255] hilfeflehend die Arme nach ihm ausgestreckt hatte. Kein andrer war in der Nähe, als die wütenden Wogen die junge Frau in ihrem Wirbel mit fortgerissen hatten... Kein andrer, schnellte er empor, welcher andre denn?

In dem Augenblicke aber, wo er sich ironisch diese Frage stellte, fühlte er, wie sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte. Er erzitterte und sprang auf: vor ihm stand Robert Morgan.

»Herr, was soll das?« stammelte Jack, der sich vergebens bemühte, einen unbefangenen Ton anzuschlagen.

Morgan schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab, während seine andre Hand nur fester zufaßte.

»Ich habe alles gesehen! sagte er nur mit drohender Kälte.

– Herr, versuchte Jack zu erwidern, ich verstehe nicht...

– Ich habe alles gesehen!« wiederholte Morgan noch ernster, so daß Jack diese Worte für eine feierliche Anschuldigung annehmen mußte.

Als ihn Morgan losgelassen hatte, richtete er sich vollends auf, ohne den Unwissenden weiter zu spielen.

»Das ist ja ein seltsames Benehmen, sagte er hochfahrend; die Agentur Thompson hat ihre Leute eigentümlich abgerichtet. Wer hat Ihnen das Recht gegeben, mich anzurühren?

– Sie selbst, antwortete Morgan, der es unter seiner Würde hielt, auf die in den Worten des Amerikaners liegende Beleidigung einzugehen. Jeder Mann hat das Recht, die Hand auf die Schulter eines Mörders zu legen.

– Eines Mörders... eines Mörders! wiederholte Jack Lindsay ziemlich gelassen, das ist leicht gesagt. Sie erlauben sich also, mich verhaften zu wollen, setzte er spottend hinzu und ohne den geringsten Versuch, seine Schuld abzuleugnen.

– Jetzt noch nicht, sagte Morgan kühl. Für den Augenblick begnüge ich mich, Sie zu warnen. Wenn mich jetzt nur der Zufall zwischen Sie und Mistreß Lindsay gestellt hat, so wird das später mit meinem Willen der Fall sein. das merken Sie sich!«

Jack zuckte die Achseln.

»Ja ja, das versteht sich, mein Freund, das versteht sich, gab er mit unverschämter Leichtherzigkeit zu. Sie haben aber gesagt, noch nicht, das heißt also später...[256]

– Ich werde erst Mistreß Lindsay alles mitteilen, unterbrach ihn Morgan, ohne aus der Ruhe zu kommen, sie mag dann die Entscheidung treffen.«

Jetzt verging aber Jack das Lachen.

»Alicen mitteilen! rief er mit zornsprühenden Augen.

– Ja.

– Das werden Sie nicht wagen!

– Ich tue es dennoch.


»Haben Sie denn Ihre Zeit so schlecht angewendet?« (S. 250.)
»Haben Sie denn Ihre Zeit so schlecht angewendet?« (S. 250.)

– Nehmen Sie sich in acht!« rief Jack drohend, während er um einen Schritt an den Dolmetscher der »Seamew« herantrat.[257]

Jetzt war Morgan an der Reihe, die Achseln zu zucken. Mit größter Anstrengung versuchte Jack noch einmal, den Gegner von seinem Vorhaben abzuschrecken.

»Nehmen Sie sich in acht, wiederholte er mit kreischender Stimme. Hüten Sie sich um Alicens und um Ihrer selbst willen!«

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er schleunigst von dannen.

Allein zurückgeblieben, dachte Morgan über den Auftritt hier noch einmal reiflich nach. Als er dem verabscheuungswürdigen Jack gegenüberstand, ging er geradenwegs auf sein Ziel los, ohne es durch Winkelzüge zu verdunkeln. Vielleicht genügte diese Lektion schon allein. Verbrecher sind ja gewöhnlich auch Feiglinge. Welches die unbekannten, jedoch geahnten Beweggründe auch sein mochten, die ihn zu dem halb vollendeten Verbrechen getrieben hatten, mußte Jack Lindsay doch seine Kühnheit verlieren, und Mrs. Lindsay würde dann nichts mehr von ihrem gefährlichen Schwager zu fürchten haben.

Nachdem er den Elenden ernstlich gewarnt hatte, löschte Robert Morgan im Geiste das Bild des widerlichen Reisegenossen aus und richtete den jetzt müßigen Blick dem Horizonte im Südwesten zu, wo der frühere Dunst sich zu einer hohen, öden Insel verwandelt hatte, während weiter im Süden noch andre Landmassen undeutlich sichtbar geworden waren.

»Bitte, Herr Professor, sprach da eine spottende Stimme hinter ihm, wie heißt wohl diese Insel?«

Als sich Morgan umdrehte, sah er Roger de Sorgues vor sich stehen. Er lächelte, blieb aber stumm, denn er kannte den Namen der Insel nicht.

»Das wird ja immer besser! rief Roger mit mokantem, aber freundschaftlichem Lächeln. Aha, wir haben also vergessen, unsern vortrefflichen Reiseführer nachzuschlagen. Es ist nur ein Glück, daß ich nicht so nachlässig gewesen bin.

– Ah, bah! sagte Morgan.

– Ja, es ist aber so. Die Insel, die sich vor uns erhebt, ist die Insel Allegranza, das heißt, ›die Heitere‹, Herr Professor. Warum sie heiter ist? Vielleicht, weil sie keine Bewohner hat. Unangebaut und unfruchtbar, wird das verwilderte Land nur zur Zeit der Einerntung der Orseille besucht, einer Färberpflanze, die den Reichtum dieser Insel ausmacht. Die scheinbare Wolkenburg,[258] die sie weiter im Süden sehen, zeigt uns die Stelle, wo die Insel Lancerote liegt. Zwischen Lancerote und Allegranza kann man ferner Graciosa. ebenfalls eine unbewohnte Insel, unterscheiden, die von Lancerote durch einen schmalen Kanal, den Rio, getrennt ist, und Monte Clara, einen einfachen Felsen, der den Seefahrern häufig gefährlich wird.

– Besten Dank, Herr Dolmetscher!« sagte Morgan ernsthaft, indem er den Augenblick benutzte, wo Roger außer Atem stillschwieg.

Die beiden Landsleute singen an zu lachen.

»Ja, es ist wahr, fuhr da Morgan fort, ich habe meine Funktionen seit einigen Tagen grausam vernachlässigt. Warum wurde ich auch veranlaßt, meine Zeit mit einem Ausfluge durch die Insel Madeira zu vergeuden.

– Haben Sie denn Ihre Zeit so schlecht angewendet?« erwiderte ihm Roger mit einem Fingerzeichen auf Alice und Dolly, die sich den beiden Männern eben Arm in Arm näherten.

Der sichere Schritt der Mrs. Lindsay verriet, daß sie sich von ihrem Unfall vollständig erholt hatte. Eine geringe Blässe und eine sehr schwache Blutunterlaufung an der Stirn und den Wangen bildeten noch die einzigen Spuren des Abenteuers, bei dem sie einem schrecklichen Tode so nahe gewesen war. Morgan und Roger waren den beiden Amerikanerinnen entgegengegangen, die, als sie die beiden Franzosen bemerkten, einander losgelassen hatten.

Alice drückte lange die Hand Morgans und erhob zu ihm einen Blick, der deutlicher sprach, als Worte es vermocht hätten.

»Sie... Sie, Madame! rief Morgan. Ist es nicht eine Unvorsichtigkeit Ihre Kabine so zeitig zu verlassen?

– O, keine, antwortete Alice lächelnd, dank Ihnen sicherlich keine, da Sie mich zu eignem Nachteil so beschützt haben, beschützt bei unsrer, wenigstens meinerseits unfreiwilligen Fahrt, setzte sie mit dem Ausdruck noch wärmern Dankes im Blicke hinzu.

– O, ich bitte, Madame, das ist ja kaum zu erwähnen. Die Männer sind doch weit weniger zart geschaffen als die Frauen. Die Männer, verstehen Sie...«

In seiner Erregtheit hatte Morgan sich verstrickt, und war nahe daran, Dummheiten zu sagen.

»Ja, ich bitte, Madame, schloß er, lassen Sie uns nicht weiter davon sprechen. Ich bin glücklich über das, was sich da ereignet hat, und ich wünschte[259] nicht – ja, so egoistisch bin ich – daß es nicht geschehen wäre. Sie sehen also, ich bin dafür durch meine eigne Freude belohnt genug, wenn das überhaupt nötig gewesen wäre, und Sie können sich, was mich betrifft, ruhig jeder Verpflichtung ledig fühlen.«

Und um jede neue rührende Szene zu hintertreiben, zog er die andern schnell nach der Bordwand mit sich fort, um sie die Inseln bewundern zu lassen, die am Horizont mehr und mehr emporwuchsen.

»Wir nähern uns, meine Damen, wie Sie sehen, dem Ende unsrer Reise, begann er zungenfertig. Vor uns liegt die erste der Kanarien, Allegranza. Es ist das eine wüste, unangebaute und unbewohnte Insel, außer zur Zeit der Einsammlung der Orseille. Diese Färberpflanze bildet einen der Schätze des Archipels. Weiter im Süden sehen Sie die Insel Rio, die durch einen Meeresarm, den Monte Clara, von dem gleichfalls unbewohnten Eilande Lancerote geschieden wird, und endlich Graciosa, einen einfachen, im Meere verlornen Felsen.«

Morgan konnte seine phantastische Schilderung nicht beschließen. Ein lautes Auflachen Rogers schnitt ihm das Wort ab.

»Helft, alle Heiligen, welch furchtbarer Wirrwarr! rief der Offizier, als er die freie Wiederholung seines Vortrags hörte.

– Nun, sagte Morgan, in das Gelächter einstimmend, entschieden habe ich es nötig, die Kanarien etwas eingehender zu studieren.«

Als die »Seamew« gegen fünf Uhr bis auf fünf Seemeilen an Allegranza herangekommen war, schlug sie einen Kurs fast genau nach Süden ein. Eine Stunde später kam sie eben an den Felsen Monte Clara vorüber, als die Glocke die Passagiere zu Tische rief.

Das Menü wurde immer geringer. Die meisten Reisenden, die sich mit dieser Einschränkung der Kost schon abgefunden hatten, schienen dem keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken. Alice, der die Erfahrung vom vorigen Tage fehlte, fühlte sich einigermaßen überrascht und konnte sich wiederholt nicht enthalten, ihrem Mißmute in den Gesichtszügen Ausdruck zu geben.

»Das nennt man kompensieren, Madame, rief ihr da Saunders ungeniert über die Tafel weg zu. Für eine lange Reise ein dürftiger Tisch.«

Alice lächelte, ohne zu antworten. Thompson gab sich den Anschein, als ob er seinen hartnäckigen Feind gar nicht hörte; er begnügte sich, zum Zeichen seiner Indifferenz mit selbstzufriednem Ausdruck mit der Zunge zu schnalzen... Er, ja er, war mit seiner Küche zufrieden.[260]

Als die Gesellschaft sich wieder auf das Deck begeben hatte, war das Schiff bereits über die Insel Graciosa hinausgekommen und fuhr jetzt mit noch weiter verminderter Geschwindigkeit längs der Küste von Lancerote hin.

Hätte jetzt Robert Morgan, um Aufschluß über das Bild zu geben, das sich vor den Augen der Passagiere entrollte, nicht auf seinem Posten sein sollen, um auf alle Fragen zu antworten und seine frühern Flausen aufrecht zu erhalten? Ja, gewiß, und dennoch blieb der Cicerone der »Seamew« bis zum Abend völlig unsichtbar.

Was hätte er auch viel sagen können? Die Westküste von Lancerote war durchgehends einförmig und sah so wild aus, daß die Sache seit den Azoren schon anfing, recht langweilig zu werden.

Zunächst erblickte man hier ein hohes, steiles Ufer, dann einen mit vulkanischer Asche bedeckten Strand, weiterhin ein ganzes Heer von Spitzbergen, die sich endlich in der Playa Quemada, den »Verbrannten Bergen«, verlieren, deren Name ja schon allein für ihre unverbesserliche Unfruchtbarkeit zeugte. Überall öde und leer, überall düstre Felsen, die sich kaum von den bläulichen Pflanzen unterschieden, welche allein darauf ihre kümmerliche Nahrung finden. Ebenso gibt es keine irgendwie bedeutendere Stadt auf der westlichen Küste, nur da und dort ärmliche Dörfer, deren Namen nicht zu kennen jeder Cicerone das Recht hatte.

Von den beiden Handelsplätzen der Insel liegt der eine, Tehuise, im Innern des Landes, der andre, Arrecife, bietet an der Ostküste den Schutz seines vortrefflichen Hafens. Nur in den dazugehörigen Gebieten und noch einigen ähnlichen, die dem Nordostpassat ausgesetzt sind, der eine wohltätige Feuchtigkeit mitbringt, hat sich einigermaßen ein regeres Leben entwickeln können, während der Rest der Insel und vor allem der Teil davon, an dem die »Seamew« vorüberkam, durch die Trockenheit zur wirklichen Steppe verwandelt wurde.

Das ist alles, was Morgan hätte sagen können, wenn er es gewußt hätte und zur Stelle gewesen wäre. Da keine dieser beiden Bedingungen erfüllt war, mußten die Touristen eben ohne einen Cicerone auskommen, was sie übrigens gar nicht zu bemerken schienen. Mit halbgeöffneten Augen und niedergesenktem Gesicht, ohne Äußerung der geringsten Wißbegier, ließen sie Fahrzeug und Zeit gleichmäßig weitergleiten. Nur Hamilton und Saunders besaßen noch etwas von ihrem kriegerischen Geiste, doch selbst Blockhead schien seit dem vorigen Tage merkbar niedergeschlagen.[261]

Roger leistete diesen Nachmittag, wie gewöhnlich, den amerikanischen Damen Gesellschaft. Wiederholt äußerten diese ihre Verwunderung über die Abwesenheit Morgans, die sein Landsmann damit erklärte, daß der junge Mann in seinem Baedeker studieren müsse. Und Gott weiß, daß ihm das gewiß nötig war.

Als das Gespräch auf diesem Punkt angelangt war, verließ man ihn nicht mehr, und die Ohren des Cicerone-Dolmetschers der »Seamew« hätten begründete Ursache gehabt, ihm recht stark zu klingen. Dolly erklärte, daß er ihr recht gut gefalle, und Roger fand das sehr begreiflich.

»Was er für Mistreß Lindsay getan hat, schloß er seine Worte, ist ja schon recht heroisch. Robert Morgan gehört aber einmal zu den Leuten, die alles einfach tun, was getan werden muß, kurz, er ist ein Mann im wahren Sinne des Wortes.«

Nachdenklich lauschte Alice diesen Lobsprüchen mit traumverlornen, auf den Horizont gerichteten Blicken, wie die Gedanken, die ihre Seele bewegten...

»Ah, guten Tag, Alice! Ich bin erfreut, Dich so vollkommen wohl wieder zu sehen,« sagte plötzlich eine Person, deren Herankommen die drei Plauderer ganz überhört hatten.

Mrs. Lindsay mußte ein leises Zittern unterdrücken.

»Ich danke Dir, Jack, antwortete sie gelassen. Ich bin in der Tat völlig wieder hergestellt.

– Nichts könnte mir angenehmer zu hören sein,« erwiderte Jack, dem unwillkürlich ein Seufzer der Erleichterung entschlüpfte.

Diese erste Begegnung, die er so gefürchtet hatte, war ja recht glimpflich abgelaufen. Bis jetzt wenigstens wußte seine Schwägerin noch nichts.

Er fühlte sich von dieser Gewißheit so getröstet und gestärkt, daß sein sonst so verschlossener Charakter sich sozusagen belebte. Statt sich abseits zu halten, mischte er sich jetzt in das Gespräch, ja er wurde überraschenderweise sogar lustig. Dolly und Roger, die das seltsam verwunderte, gaben ihm kurz angebundne Antworten, während Alice, deren Gedanken ganz wo anders waren, gar nicht zu hören schien, was neben ihr gesprochen wurde.

Gegen sieben Uhr hatte die »Seamew« die Insel Lancerote hinter sich gelassen und begann nun, vor den ganz ähnlichen Küsten von Fuertaventura hinzufahren. Wäre nicht die Bocaïna, der Kanal von zehn Kilometer Breite, der die Inseln trennt, gewesen, so hätte kaum jemand die Veränderung bemerkt.[262]

Morgan blieb noch immer unsichtbar. Vergebens ging Roger. den dieses völlige Verschwinden allmählich reizte, so weit, daß er die Kabinen unten absuchte, um seinen Freund aufzutreiben. Herr Professor Morgan war aber nicht zu finden.

Wieder sichtbar wurde er erst bei der Hauptmahlzeit, die ebenso still verlief wie das Frühstück, gleich nachher aber verschwand er von neuem, und Alice, die sich noch einmal auf Deck begeben hatte, konnte beim Dunkelwerden sehen, daß das Kabinenfenster ihres unergreifbaren Retters sich erleuchtete.

Den ganzen Abend blieb Morgan unsichtbar, und die Amerikanerinnen schickten sich an, zur Ruhe zu gehen, während das Licht bei Morgan noch immer brannte.

»Der ist toll geworden!« sagte Roger lächelnd, als er die beiden Damen zur Treppe hin begleitete.

In ihrer Kabine setzte sich Alice, wie sie es gewohnt war, aufs Bett, ihre Hände aber blieben untätig. Mehr als einmal überraschte sie sich, wie sie traumverloren dasaß und unbewußt ihre Nachttoilette unterbrochen hatte. Etwas, was sie doch nicht nennen konnte, war in ihr verändert; eine unerklärliche Angst lastete auf ihrem Herzen.

Ein Geräusch von knisternden Blättern in der Kabine nebenan bewies ihr, daß Morgan darin war und wirklich noch arbeitete. Bald aber überfiel Alice ein leises Zittern, das Umwenden der Blätter hatte aufgehört, das Buch war mit kurzem trockenen Schlage geschlossen und ein Stuhl zurückgeschoben worden; gleich darauf verriet das Geräusch beim Öffnen der Tür der indiskreten Lauscherin, daß Morgan nach dem Deck hinaufgegangen war.

»Tut er das, weil wir jetzt nicht droben sind?« fragte sich Alice unwillkürlich.

Mit einer Bewegung des Kopfes wies sie diesen Gedanken ab und vollendete dann schnell ihre Toilette. Fünf Minuten später suchte sie, auf ihrem Lager ausgestreckt, den Schlummer, den sie freilich länger als gewöhnlich suchen mußte.

Morgan, der nach dem Tage strengen Eingeschlossenseins das Bedürfnis fühlte, etwas frische Luft zu schöpfen, war wirklich nach dem Deck hinausgegangen.

Das in der Nacht erleuchtete Kompaßhäuschen lockte ihn an. Auf den ersten Blick sah er, daß jetzt ein Kurs nach Südwesten eingeschlagen worden war, und schloß daraus, daß die »Seamew« auf Gran Canaria zusteuerte.[263]

Müßig kehrte er nach dem hintern Teile des Decks zurück und ließ sich in einen Armstuhl an der Seite eines Rauchers fallen, den er nicht einmal bemerkte. Einen Augenblick sah er im Dunkeln auf das schwarze Meer hinaus, da senkte er die Augen und bald verlor er sich, den Kopf in die Hand gedrückt, in tiefe Gedanken.

»Alle Teufel, sagte da plötzlich der Raucher, Sie sind ja heute Abend recht verstimmt, mein Herr Professor?«

Morgan erschrak fast und sprang mit einem Satze auf. Der Raucher hatte sich allmählich erhoben und im Lichte der Schiffslaterne erkannte Morgan seinen Landsmann Roger de Sorgues, der ihm die Hand bot und ein freundliches Lächeln auf den Lippen hatte.

»Ja, es ist wahr, ich bin etwas leidend.

– Krank? fragte Roger teilnahmsvoll.

– Das gerade nicht, nur abgespannt, eigentlich mehr träge.

– Das kommt wohl noch von Ihrem gestrigen Tauchen her?«

Morgan machte eine ausweichende Bewegung.

»Aber auch welcher Gedanke von Ihnen, sich den ganzen langen Tag einzuschließen,« fuhr Roger fort.

Morgan wiederholte dieselbe Geste, die statt jeder Antwort gelten sollte.

»Sie haben jedenfalls gearbeitet, meinte Roger.

– Geben Sie nur zu, daß ich das nötig hatte, erwiderte Morgan lächelnd.

– Doch wo zum Teufel hatten Sie sich versteckt, um Ihren Reiseführer durchzuackern? Ich habe doch an Ihre Tür geklopft, ohne Antwort zu erhalten.

– Da sind Sie wahrscheinlich erst gekommen, als ich in der freien Luft etwas Erholung suchte.

– Und das nicht gleichzeitig mit uns,« sagte Roger dazu mit etwas vorwurfsvollem Tone.

Morgan sah ihn schweigend an.

»Ich bin nicht der einzige, der sich über Ihr Verschwinden wunderte. Die beiden Damen haben ihr Bedauern darüber wiederholt ausgesprochen, und es geschah ein bißchen auf Veranlassung der Mistreß Lindsay, daß ich mich aufmachte, Sie bis an Ihr Fort zu verfolgen.

– Könnte das wahr sein? rief Morgan wieder seinen Willen.

– Nun, offen und ehrlich, drängte Roger freundschaftlich, hatte Ihre Einschließung keinen andern Grund, als die Liebe zur Arbeit?[264]

– Keineswegs.

– Dann, versicherte Roger, haben Sie unrecht daran getan. Ihr Fernbleiben hat uns wirklich den ganzen Tag verdorben. Wir waren recht mißgestimmt, und vorzüglich Mistreß Lindsay.

– Welcher Gedanke!« rief Morgan.

Die Bemerkung, die Roger ohne jeden Bezug auf die Unzufriedenheit der Mistreß Lindsay hatte fallen lassen, hatte ja an sich nichts Besonderes. Deshalb war er nicht wenig erstaunt über die Wirkung, die seine einfachen Worte hervorgebracht hatten. Nachdem er eine so ungewollte Antwort gegeben hatte, wendete sich Morgan schnell ab. Er schien sich darum zu tadeln, während sein Gesicht gleichzeitig den Ausdruck der Verlegenheit und einer heimlichen Freude erkennen ließ.

»Na, lassen Sie's gut sein, sagte Roger gleichgültiger.

– Nach allem aber, fuhr er nach kurzem Zögern fort, lege ich Ihrer Abwesenheit wohl etwas zu viel Bedeutung bezüglich der Traurigkeit der Mistreß Lindsay bei. Stellen Sie sich nur vor, daß wir den ganzen Tag das Geschwätz jenes Galgenvogels, des Jack Lindsay, anhören mußten, der doch gewöhnlich weniger freigebig mit seinen unangenehmen Liebenswürdigkeiten ist. Höchst merkwürdigerweise war der Bursche heute sogar schon mehr jovial. Seine Lustigkeit ist aber noch peinlicher als seine sonstige Kälte, und es würde mich nicht wundern, wenn es seine Gesellschaft allein gewesen wäre, die der Mistreß Lindsay die Stimmung verdorben hätte.«

Roger sah Morgan an, der keine Silbe äußerte. Dann fuhr er fort: »Vorzüglich, weil die arme Frau sich auf sich allein beschränkt sah, seinen Überfall zu ertragen. Miß Dolly und ich, wir hatten sie verlassen, sie, die die ganze Welt bis zu und mit ihrem Schwager vergessen hatte.«

Jetzt richtete Morgan den Blick auf seinen Landsmann. Dieser ließ sich übrigens gar nicht bitten, sich noch weiter zu offenbaren.

»Wie finden Sie denn Miß Dolly? fragte er, während er seinen Lehnstuhl mit einem Rucke näher heranrückte.

– Anbetungswürdig, antwortete Morgan aufrichtig.

– Nicht wahr? fragte Roger. Nun dann, mein Lieber, Sie sollen der Erste sein, dem ich klaren Wein einschenke. Diese, wie Sie sagen, anbetungswürdige junge Dame, die liebe ich und denke sie nach der Heimkehr zu heiraten.«

Morgan schien von dieser Mitteilung nicht besonders überrascht zu sein.[265]

»Nun ja, ich erwartete fast von Ihnen ein solches Geständnis, meinte er mit kurzem Lachen. Ihr Geheimnis freilich, das pfeifen eigentlich die Spatzen schon von den Dächern. Jedenfalls werden Sie mir eine Frage erlauben, da Sie die Lindsayschen Damen doch erst seit kurzem kennen. Haben Sie sich wohl überlegt, ob eine Verbindung mit deren Familie bei der Ihrigen vielleicht auf Schwierigkeiten stoßen könnte.

– Bei der meinigen? antwortete Roger, indem er dem wohlmeinenden Ratgeber die Hand drückte, ich habe gar keine Familie; höchstens einige entfernte Vettern, denen meine Angelegenheiten nicht das Geringste angehen, und auf den ersten Blick lieben heißt doch noch nicht, sich als Tor verlieben. Im vorliegenden Fall, das glauben Sie mir getrost, habe ich mit der Klugheit eines alten Notars gehandelt. Seit unsrer Ankunft an den Azoren – ich war zu der Zeit schon von der Heiratstarantel gestochen – habe ich mich telegraphisch um Auskunft über die Familie Lindsay bemüht, die ich dann in Madeira erhielt. Diese Auskunft fiel, außer soweit sie einen gewissen Jack Lindsay betraf – über den ich aber auch nichts erfuhr, was ich nicht schon gekannt hätte – derartig aus, daß jeder Ehrenmann stolz sein könnte, Miß Dolly zu heiraten... oder auch deren Schwester«, fügte er nach einer Pause hinzu.

Morgan seufzte leicht, ohne zu antworten.

»Sie sind ja recht still geworden, mein Lieber, nahm Roger nach kurzem Schweigen wieder das Wort. Hätten Sie etwa Einwendungen zu erheben, die...

– O nein, ich könnte Sie nur beglückwünschen! rief Morgan lebhaft. Miß Dolly ist reizend, und Sie... nun ja... Sie sind ein Glückspilz! Ich muß Ihnen aber leider gestehen, bei Ihrer Mitteilung etwas eifersüchtig geworden zu sein. Verzeihen Sie mir diese tadelnswerte Erregung.

– Eifersüchtig?... Warum denn? Welche Frau hätte schlechten Geschmack genug, dem Marquis de Gramon einen Korb zu geben?

–... Dem Dolmetscher-Cicerone an Bord der »Seamew« und Besitzer von hundertfünfzig Francs, die, soweit er Thompson kennt, auch eigentlich noch in der Luft schweben,« vollendete Morgan mit Bitterkeit den Satz.

Roger machte eine ablehnende, verneinende Geste.

»Das ist wirklich hübsch! rief Roger leichten Tones, mißt man die Liebe denn nach harten Talern? Man hat doch schon häufig, und gerade von Amerikanerinnen, gesehen...[266]

– Kein Wort mehr! unterbrach ihn Morgan kurz, indem er die Hand des Freundes ergriff. Ein Vertrauen für das andre. Hören Sie mein Geständnis, dann werden Sie begreifen, daß ich über dieses Thema nicht scherzen kann.

– Ich höre, sagte Roger.

– Sie fragten mich eben, ob ich einen besondern Grund gehabt hätte, mich heute entfernt zu halten. Nun ja, ich hatte einen.

– Da haben wir's ja, sagte Roger.

– Sie können sich unbehindert der Neigung, die Sie zu Miß Dolly hinzieht, hingeben, und Sie verbergen Ihr Glück zu lieben ja auch nicht, mich aber... bei mir ist es die Furcht zu lieben, die mich lähmt.

– Die Furcht zu lieben! Das ist eine Furcht, die ich niemals kennen würde.

– Ja, die Furcht. Der unvorhergesehene Vorfall, bei dem ich glücklich genug war, Mistreß Lindsay einen Dienst leisten zu können, hat mich natürlich in ihren Augen etwas erhöht...

– Hatten Sie gar nicht nötig, glauben Sie es mir, um in den Augen der Mistreß eine Stufe höher zu steigen, unterbrach ihn Roger kurz.

– Dieser Zwischenfall hat ja unsre gegenseitigen Beziehungen etwas intimer gestaltet, hat die von den Gesetzen der Gesellschaft geschmiedeten Fesseln zwischen uns ein wenig gelockert. Gleichzeitig hat das mir aber auch über mich selbst die Augen geöffnet. Ach, hätte ich denn getan, was ich gewagt habe, wenn ich nicht geliebt hätte!«

Morgan schwieg einen Augenblick. Dann begann er wieder:

»Eben weil mir die veränderte Sachlage zum Bewußtsein gekommen war, wollte ich daraus keinen Nutzen ziehen, und werde das auch in Zukunft, selbst bei noch näherer Bekanntschaft mit Mistreß Lindsay, niemals tun.

– Welch närrischer Liebhaber sind Sie doch! sagte dazu Roger mit scheinbarer Ironie.

– Für mich ist es eine Ehrenfrage, antwortete Morgan. Ich weiß nicht, wieviel Vermögen Mistreß Lindsay besitzt, soweit ich das aber beurteilen kann, und wenn ich dafür auch keine andern Beweise hätte, als gewisse Tatsachen, deren Zeuge ich gewesen bin, muß es sehr beträchtlich sein.

– Welche Tatsachen? fragte Roger.

– Es könnte mir aber nicht passen, fuhr Morgan, ohne sich weiter zu erklären, fort, für einen Bewerber gehalten zu werden, der nach Reichtümern[267] strebt, und meine jämmerliche Lage würde eine solche Vermutung gar zu leicht rechtfertigen.

– Alle Achtung, mein Lieber, dieses Feingefühl macht Ihnen Ehre, doch haben Sie wohl daran gedacht, daß die Strenge Ihrer Moral ebenso auch meine Gefühle in zweifelhaftes Licht setzte? Ich grüble eben nicht groß, wenn ich an Dolly denke.

– Unsre Lage ist nicht die gleiche... Sie sind reich...

– Vielleicht im Verhältnis zu Ihnen, entgegnete Roger, kaum aber im Verhältnis zu Miß Dolly. Mein Vermögen verschwindet neben dem ihrigen.

– Es genügt aber in jedem Falle, Ihnen volle Unabhängigkeit zu gewährleisten, sagte Morgan, und überdies liebt Miß Dolly Sie, das ist ja deutlich zu sehen.

– Das mag ja sein, gab Roger zu; wie aber, wenn nun Mistreß Lindsay Sie liebte?

– Wenn Mistreß Lindsay mich liebte!« wiederholte Morgan halblaut.

Sofort aber schüttelte er den Kopf, eine so sinnlose Hypothese anzunehmen, und auf die Reeling gestützt, blickte er nochmals auf das Meer hinaus. Auch Roger stand an der Bordwand, und lange Zeit herrschte tiefes Schweigen zwischen den beiden Freunden.

So flossen die Stunden friedlich dahin; der Steuermann hatte schon längst Mitternacht angeschlagen, als sie noch immer ihren auf dem Kielwasser tanzenden Träumen, ihren trüben und heitern Träumen nachhingen.

Quelle:
Michel Verne: Das Reisebüro Thompson und Comp. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XCI–XCII, Wien, Pest, Leipzig 1909, S. 254-268.
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