Vierzehnter Auftritt.

[53] Vorige ohne Cinthio und Clara. Dann Prinz Medizis in Prachtkleidung, der vor einem Altare kniet. Ein Vermummter folgt ihm bald. Erzbischof Salviati kömmt nach, und nimmt im Vordergrunde Platz.


FAUST im Entzücken verloren zu Leviathan.

Wen Diese liebt, den spricht der Himmel selig,

Und hätt' er einen Bund mit Dir gezeichnet.

Die Flamme ihrer Andacht, hingewandt,

Auf sich zu lenken, muß zum Gott erheben!

Im Kloster solln mich Nimbus und Gewand

Des Heil'gen schmücken – so, ja so allein

Kann der Vestalin ird'sche Liebe nah'n!

LEVIATHAN.

Wie immer helf' ich. – Blicke jetzt dahin!


Zeigt ihm den Prinzen.


FAUST.

Wer ist der Jüngling?

LEVIATHAN

Cosmus Sohn.


Eine Glocke läutet. Der Vermummte springt hinzu, tödtet den Prinzen mit einem Stilet, und flieht. Die Anwesenden, außer Faust und Leviathan, rufen.


O Gräuel!


Alles flieht. Der Erzbischof begiebt sich händeringend weg. Soldaten tragen die Leiche aus der Kirche.
[53]


Quelle:
Voß, Julius von: Faust. Trauerspiel mit Gesang und Tanz. Berlin 1890, S. 53-54.
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