Phaethon an Theodor

[95] Ich hab Abschied genommen von der lieben Hütte, die mich geborgen, und nicht einmal die Trauben darf ich genießen, die um mein Fenster blühten! Hinüber! Hinüber! O Gott, dieses hinüber!

Mein ganzer Haushalt ist fortgebracht. Ich blieb bis zum Abend im Dorf und schied mit Tränen. Meinen Johannes bat ich, recht oft mich zu besuchen.

Und nun bin ich unter den wunderbaren Dreien. Meine Werkstatt ist geräumig. Der Eingang ist gerade Katons Mausoleum gegenüber. Das Licht kommt von oben, und das ist ja dem Künstler nötig.

All das ist so schnell erfolgt aufeinander, daß ich's kaum zu erfassen vermag mit einem Gedanken.

Quelle:
Wilhelm Waiblinger: Phaeton. Teil 1 und 2. Dresden 1920, S. 95-96.
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