[202] Johanna kam.
Sie hatte mit Bedacht die Stunde weit hinausgeschoben, um nicht mit Voß auf Christian warten zu müssen, den sie heute endlich treffen sollte. Als sie Voß allein fand, stutzte sie verächtlich. Verstimmung machte ihr Gesicht alt und spitz.
Draußen war es naßkalt. Sie setzte sich an den Ofen und legte die Hände an die Kacheln; des Mantels entledigte sie sich nicht; es war ein Tuchmantel mit Pelzbesatz und großen Knöpfen, in dem sie kindlich mager und verkrochen aussah. Auch den Schleier schlug sie nicht auf, der von dem breitrandigen Hut straff ans Kinn gezogen war und die Farblosigkeit des Gesichts verstärkte.
»Sie haben mich belogen,« sagte sie hart; »es war ein Köder. Sie wußten im voraus, daß er nicht da sein würde.«
Voß antwortete: »Damit erklären Sie mir also rundweg, daß ich mich nur als Mittel zum Zweck zu betrachten habe. Was versprechen Sie sich eigentlich von einer Begegnung mit ihm? Wozu soll das dienen? Erinnerungen auffrischen? Eine Aussprache herbeiführen? Nein, ich weiß schon, Sie sind nicht für Aussprache; Sie wünschen sich eine spannende Situation, aber mit der Möglichkeit, sich im Notfall gleich wieder losschrauben zu können. Sehr schlau. Ich soll die Wand sein; ich soll die Gelegenheit geben. Sehr schlau. Warum gehen Sie denn nicht einfach zu ihm hin? Natürlich, ein solcher Schritt wäre zu verpflichtend; es könnte aussehen, als ob; man wüßte schließlich doch nicht, wie so etwas aufgefaßt würde. Ergötzliche Feigheit. Wo's genehm ist, lyrische Mimose, wo's anders genehm ist, Nackendruck auf einen Wehrlosen.«
»Das ist unerträglich,« rief Johanna und stand auf. »Glauben Sie, daß mich mein Hiersein nicht viel mehr kompromittiert, besonders in meinen eigenen Augen, als alles, was ich sonst tun könnte?«[203]
»Beruhigen Sie sich,« sagte Voß erschrocken und faßte nach ihrem Arm. Sie wich zurück; in der Furcht vor seiner Berührung sank sie wieder auf den Stuhl. »Beruhigen Sie sich,« wiederholte Voß, »er hat mir fest zugesagt, zu kommen. Er hat eine Menge Geschäfte jetzt, hat mit allerlei Leuten zu schaffen und ist fortwährend unterwegs.«
Johanna vollzog an sich Gedankenfoltern. Darin besaß sie Fertigkeit und Erfahrung. Sie freute sich, wenn es ihr übel erging; sie freute sich, wenn ihre Hoffnungen fehlschlugen; sie freute sich, wenn sie beleidigt und mißkannt wurde. Sie freute sich, wenn der seidene Strumpf zerriß, in den sie des Morgens beim Aufstehen schlüpfte; wenn sie beim Schreiben einen Tintenklecks aufs Papier machte; wenn sie auf der Reise den Zug versäumte; wenn eine Sache, die sie für teures Geld gekauft hatte, sich als wertlos erwies. Es war eine hämische, eine gassenjungenhafte Freude, wie sie jemand empfindet, der das Fiasko eines gehaßten Nebenbuhlers mitansieht.
Deshalb lächelte sie auch jetzt vor sich hin. »Ich bin ein reizendes Wesen; nein?« sagte sie bizarr und blickte empor.
Voß war verblüfft.
»Erzählen Sie mir von ihm,« sagte sie, halb trotzig, halb resigniert und drückte wieder die Hände an die Kacheln.
Amadeus' Blick fiel auf ihre Hände, die blau vor Kälte waren. »Sie frieren,« murmelte er, »Sie frieren immer.«
»Ja, ich friere viel. Es fehlt mir Sonne.«
»Von Findelkindern heißt es, sie könnten sich nie recht erwärmen. Aber Sie sind doch keins. Im Gegenteil, ich stelle mir vor, daß Ihre Kindheit eine Brutstätte der Betreuung war. Gewiß hat man die Zimmer überheizt und nachts die Wärmflasche ins Bett getan und Sanatogen und Arsenik verschrieben. Doch Ihre Seele fror immer ärger, je mehr man ihr von der Materie aus beizukommen suchte. Dem Leibe nach sind Sie kein Findelkind, da liegt eine unanzweifelbare bürgerliche Deszendenz vor; nur Ihre Seele, die ist wahrscheinlich[204] eine Findelseele. Solche gibt es. Es flattern sehnsüchtig Seelen im Weltraum, beständig zwischen Paradies und Hölle auf und ab, und die Frage ist, ob ihnen ein Engel oder ein Dämon ihr irdisches Asyl anweist. Die meisten geraten in den falschen Körper; aus lauter Ungeduld nach einer sterblichen Hülle fallen sie einem Dämon in die Klauen und bleiben ihm zeitlebens tributpflichtig. Das sind die Findelseelen.«
»Sie schwatzen Unsinn,« sagte Johanna; »erzählen Sie mir lieber von ihm.«
»Von ihm? Ich sagte ja schon: er ist vielseitig verstrickt. Das Weib, die Karen, ist krank; der wird schwerlich wieder aufzuhelfen sein. Vergeltung, Vergeltung. Lasterschuld wird eingefordert. Taumeln sollen sie und irre werden von dem Schwerte, das ich unter sie senden will, heißt es. Nun, er pflegt sie. Er wacht in den Nächten und pflegt sie. Eine andre wohnt im Hause, ein jüdisches Mädchen, mit der zieht er herum, besucht allerlei Leute, spielt den Vorstadtheiligen, bloß daß er nicht predigt. Predigen ist ja seine Sache nicht, er ist stumm, und das ist ein Segen. Noch nie war ich einer Frau so nah gesessen,« fuhr er im selben Tonfall fort, wie um zu verhindern, daß sie ihn unterbrach, »noch nie einer, bei der man fühlt: es ist gut, daß sie existiert. Man hat ein so verdammtes Bedürfnis nach Reinheit, so ein gräßliches Verlangen nach einem Menschenauge. Zu wissen: so schaut dich keine andre an wie die –, Herrgott, Herrgott! Daß einmal der Fluch deiner Verlassenheit zunichte wird – Mensch! Mensch! Was ists denn gar so viel? Was will man denn? Nur nicht in der Wut hinsiechen und am Durst krepieren. Einmal den Kopf in einen Weiberschoß graben und nichts mehr spüren als die geliebte Nacht, und wenn oben Schweigen ist, ein paar Hände im Haar und ein Wort, einen Hauch, und erlöst sein – Herrgott!« Seine Stimme war leise geworden, zuletzt verlor sie sich in ein Geflüster.[205]
»Nicht ... nicht ... nicht,« flehte Johanna, fast ebenso leise; »erzählen Sie weiter von ihm,« bat sie hastig; »er lebt also wirklich in vollkommener Armut? Man spricht so viel darüber. Vorige Woche war ich irgendwo eingeladen, und es war von nichts anderm die Rede. Frech und dumm, wie sie ja alle sind, diese seit vergangenem Montag Arrivierten, übertrafen sie sich in schlechten Witzen oder bedauerten die Familie oder sprachen gar von Betrug. Mir ekelte. Eines frag ich Sie: warum habe ich von Ihnen noch kein herzliches Wort über ihn gehört? Warum nichts als Geifer und Entstellung? Sie müssen ihn kennen. Es ist unmöglich, daß Sie die Meinung von ihm haben, mit der Sie sich vor mir, und jedenfalls auch vor andern, wichtig zu machen belieben. An Freundschaft zwischen uns beiden ist ja nicht im entferntesten zu denken, wenn Sie in diesem Punkt nicht wahrhaftig gegen mich sind. Also?«
Voß schwieg lange. Erst wischte er mit dem Taschentuch seine feuchte Stirn ab, dann stützte er, weit vorgebeugt sitzend, das Kinn auf die verschränkten Hände und starrte hinter den abgeblendeten Brillengläsern lauschend in die Höhe. »Freundschaft,« murmelte er sarkastisch, »Freundschaft. Das nenn ich Wasser in den Wein schütten, eh er gekeltert ist.« Nach einer Weile fing er wieder an: »Ich bin nicht zum Richter über ihn bestellt. Im Beginn unsres Verkehrs wurde mir die Erlaubnis erteilt, ihn auf dem Piedestal zu bestaunen. Der Lump kniete im Dreck und verdrehte die Augen zum Halbgott. Ich schürte dann mein Feuerchen an, und es gab einigen Qualm. Wollt ichs abstreiten, daß er mir in die innerste Natur gegriffen hat, ich wär ein Lügner. Er ist bisweilen meiner schlechten und gemeinen Instinkte in einer Weise Herr geworden, daß ich mich, war ich dann allein, einfach hinwerfen mußte und flennen. Aber um ihn häufte sich Liebe und um mich Haß. Wo er ging und stand, sproßte Liebe, und wo immer ich mit Fingern hinrührte, wuchs Haß. Um ihn Licht[206] und Schönheit und erschlossene Herzen, um mich Schwärze und Niedrigkeit und verrammelte Wege. Er von allen Genien behütet, ich mit Satan im Kampf und in meiner Finsternis zu Gott schreiend, der mich verwarf. Ja, verwarf, ausstieß und brandmarkte; und immer mehr, immer erbarmungsloser, je größer die Zerknirschung wurde, je bußfertiger ich mich an den Pranger stellte, je heißer ich meine Wurzeln aus der Erde grub. Da geschah es denn, daß er mich als den Bruder erkannte. Es war eine unvergeßliche Nacht, und unvergeßliche Worte haben wir getauscht. Aber um ihn blieb die Liebe, um mich der Haß. Er nahm meine Flamme und trug sie zu Menschen, und um ihn war Liebe, um mich Haß. Er machte sich zum Bettler und beschenkte mich mit Hunderttausenden; um ihn war Liebe, um mich Haß. Halten Sie mich für so borniert, daß ich nicht ermessen kann, was er getan hat und wie schwer es wiegt? Schleicht doch das Bewußtsein davon in meinen Schlaf und macht ihn so fürchterlich, so wund-offen, daß ich wie in brennendem Unkraut liege, ächzend, ohne Himmel und Aufklang. Wer könnte denn so ein geschlagener Selbstverräter sein und die Wahrheit nicht sehen und hören wollen, wenn sie lodert und braust? Aber der Bruder, mein Fräulein, der Bruder! Als er noch schwelgte, war es leicht. Nun geht er hin und leistet Verzicht und lebt in Entbehrung und Gestank und pflegt eine luetische Dirne und läßt sich zum Abschaum herab, und was ist die Folge? Liebe häuft sich wie ein Berg. Das muß man erfahren haben, das muß man gesehen haben, wenn er in einen Raum tritt und sich die Blicke an ihn hängen und ihn zärtlich betasten und jeder sich schöner und besser glaubt, nur weil er da ist. Ist das Zauberei? Mich zermalmt der Berg von Liebe in meiner Klamm.«
Er trocknete sich abermals die Stirn. Johanna, ihr dämmerten erst jetzt Erkenntnisse über ihn, sah ihn aufmerksam an.
»Die die Bestimmung haben, tun bloß den letzten Schritt,«[207] fuhr Amadeus Voß fort; »unsereins bleibt beim vorletzten stehen, und das ist unser Fegefeuer. Vielleicht hätte Judas Ischariot dasselbe vermocht wie der Meister, aber der Meister war ihm zuvorgekommen; das machte ihn zum Verbrecher. Er war allein; des Rätsels Lösung ist, daß er allein war. Vorhin las ich in einem Buch, ehe Sie kamen: die Hochzeit des heiligen Franziskus mit der Frau Armut. Kennen Sie es? Weh dem, der allein ist, heißt es dort; wenn er fällt, hat er nicht den, der ihm hülfe aufzustehen.«
Das Buch lag auf dem Tisch. Er nahm es und sagte: »Der heilige Franziskus ist aus der Stadt gegangen und trifft zwei arme Greise; die fragt er, ob sie ihm sagen könnten, wo die Frau Armut wohnt. Ich will Ihnen vorlesen, was die beiden Greise antworten.«
Er las: »Wir sind hier seit langer Zeit, und oft haben wir sie dieses Weges ziehen sehen. Manchmal war sie geleitet von vielen, und oftmals kehrte sie zurück, allein, ohne jegliches Geleite, nackt, ohne jeglichen Schmuck noch Kleid, nur von einem Wölkchen umgeben. Und sie weinte sehr bitterlich und sagte: Die Söhne meiner Mutter haben gekämpft wider mich. Und wir sagten: Hab Geduld, denn die gut sind, lieben dich. Und nun sagen wir dir: Steig auf den großen Berg, den der Herr ihr zur Wohnstätte gegeben hat in den heiligen Bergen, denn Gott liebt ihn mehr als alle Wohnstätten Jakobs. Die Riesen konnten nicht nahm seinen Pfaden, und die Adler konnten seinen Gipfel nicht erstiegen. Willst du zu ihr gehen, so zieh aus die prächtigen Kleider, und leg zur Erde jede Schwere und Gelegenheit zur Sünde; denn bist du nicht von diesen Dingen bloß, so wirst du nicht aufsteigen zu ihr, die in solcher Höhe weilt. Aber da sie gütig ist, sehen sie die mühelos, die sie lieben, und die sie suchen, finden sie mühelos. Bruder, gedenke ihrer, denn diejenigen, die sich ihr hingeben, sind sicher. Nimm treue Gesellen, auf daß, wenn du auf den Berg steigst, du dich mit ihnen beraten könnest und sie deine Helfer seien.[208] Denn wehe dem, der allem ist. Wenn er fällt, hat er nicht den, der ihm hülfe aufzustehen.«
Seine Art zu lesen peinigte Johanna. Es war ein Fanatismus darin, vor welchem ihr nur auf Halbtöne gestimmtes Gemüt zurückschreckte.
»Weh dem, der allein ist,« sagte Voß. Er kniete vor Johanna nieder. Er zitterte an allen Gliedern. »Johanna,« stieß er hervor, »Ihre Hand, bloß Ihre Hand; Mitleid! Ihre Hand!«
Fast willenlos, mehr bestürzt als gehorsam, reichte sie ihm die Hand, auf die er mit furchtbarer Leidenschaftlichkeit seine Lippen drückte. Was er tat, erschien ihr im Zusammenhang mit dem Bisherigen blasphemisch und verzweifelt, aber sie wagte nicht, ihm die Hand zu entziehen.
Wachen Ohrs hörte sie ein Geräusch. »Es kommt jemand,« hauchte sie. Voß stand auf. Es klopfte. Christian trat ein.
Er begrüßte die beiden freundlich. Seine Ruhe stach beinahe tönend von Amadeus' Verstörtheit ab. Es gelang Voß nicht, sich zu sammeln. Während Christian sich an den Tisch setzte, wo von der Lampe der volle Schein auf sein Gesicht fiel, und bald Johanna, bald Amadeus anschaute, ging dieser erregt im Zimmer auf und ab und sagte: »Wir haben vom heiligen Franziskus gesprochen, Fräulein Johanna und ich.«
Christian wunderte sich ablehnend.
»Ich weiß von ihm nichts,« sagte er; »ich erinnere mich nur, in Paris, bei Eva Sorel, habe ich Verse lesen hören, die von ihm handelten. Alle waren damals entzückt, aber ich mochte das Gedicht nicht. Aus welchem Grund, erinnere ich mich nicht mehr, ich weiß nur, daß Eva darüber zornig war.« Er lächelte. »Warum habt ihr denn von Sankt Franziskus gesprochen?«
»Wir haben von seiner Armut gesprochen,« antwortete Voß, »von seiner Hochzeit mit der Frau Armut, wie es in der Legende heißt. Wir sind übereingekommen, so etwas dürfe[209] nicht in die Wirklichkeit umgesetzt werden, sonst würde Lüge und Mißverständnis daraus ...«
»Wir sind in nichts übereingekommen,« unterbrach ihn Johanna trocken; »ich bin keine Stütze für Meinungen.«
»Gleichviel,« fuhr Voß etwas gedrückt fort, »es ist eine Vision, eine Leidvision von religiös Ergriffenen. Nur auf dem Boden des Christentums läßt sich diese Armut denken, die heilige Armut. Wer sich des unterfängt und in einer verbildeten Welt, in verbildeten Zuständen, wo Armut mit Schmutz, Verworfenheit und Deklassierung identisch ist, den übermächtigen Lebensstrom nach rückwärts lenken will, der stiftet nur Unheil und fordert die Menschheit heraus.«
»Das mag schon stimmen,« sagte Christian, »aber man muß tun, was man für richtig findet.«
»Bequem, sich immer hinter das Persönliche zu verschanzen, wenn vom Allgemeinen die Rede ist,« grollte Voß.
Johanna erhob sich, um sich zu verabschieden, und Christian schickte sich an, mit ihr zu gehen, denn ihretwegen war er gekommen. Voß sagte, er wolle sie bis zum Nollendorfplatz begleiten; dort trennte er sich auch von ihnen.
»Für uns ist es schwer, zu reden,« sagte Christian; »ich glaube, ich habe dir viel abzubitten, Johanna.«
»Bah,« machte Johanna, »was liegt an mir. Es ist schon verwunden. Wenn ich mir trauen darf, ist es sogar verschmerzt.«
»Und wie lebst du?«
»Schlecht und recht.«
»Du hast doch nichts dagegen, daß ich beim Du bleibe? Oder stört es dich? Willst du nicht einmal zu mir kommen? Abends bin ich gewöhnlich zu Hause. Wir sitzen dann beisammen und plaudern.«
»Gut, ich werde kommen,« sagte Johanna, die ihre Befangenheit bei dem freien und einfachen Ton Christians schwinden fühlte.
So lange sie an seiner Seite ging und er seine einfachen[210] Fragen an sie richtete und einfache Dinge sagte, war das Geschehene selbstverständlich und das Gegenwärtige geordnet. Aber als sie wieder allein war, mißfiel sie sich wie vorher; das nächste Ziel war so vernunftlos wie das fernste, und Welt und Dasein atmeten Traurigkeit aus.
Zwei Tage nachher ging sie in Christians Wohnung. Die Frau des Nachtaufsehers Gisevius ließ sie ins Zimmer eintreten. Frierend und von dem Raum beklommen, in dem sie ihn nicht denken konnte, wartete sie über eine Stunde vergeblich auf ihn. Sie hörte das Haus. Es kroch und raunte um sie herum. Es war wie eine schmutzige Schachtel voll Insekten. Sie schrieb ein paar Worte auf einen Zettel und ging wieder. Frau Gisevius riet ihr, sie solle doch oben bei Karen Engelschall nachsehen oder bei Hofmanns. Dazu konnte sie sich nicht entschließen. »Ich komme wieder,« sagte sie.
Als sie auf die Straße trat, erblickte sie Amadeus Voß. Er begrüßte sie stumm, machte ein Gesicht, wie wenn es zwischen ihnen verabredet wäre, daß sie sich hier treffen würden, und ging an ihrer Seite weiter.
»Ich liebe Sie, Johanna,« sagte er.
Sie antwortete nicht, blickte geradeaus, ging rascher, dann langsamer, dann rascher.
»Ich liebe Sie, Johanna,« sagte Amadeus Voß. Seine Zähne schlugen aufeinander.
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Christian Wahnschaffe
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