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1584
14. September: Georg Rodolf Weckherlin wird in Stuttgart als fünftes Kind eines württembergischen Hofbeamten geboren.
Er wird lutherisch erzogen.
1593–1599
Er absolviert das Stuttgarter Pädagogium mit den Fächern Latein, Religion und Musik.
1599
24. April: Er studiert an der Universität Tübingen Rechtswissenschaft. Hier besucht Weckherlin auch das Collegium illustre, das ein Studium politicum und Unterricht in den modernen Fremdsprachen anbietet.
1606
Ohne formalen Studienabschluß tritt er in den württembergischen Staatsdienst ein und bricht aufgrund diplomatischer Geschäfte nach Frankreich (Montbéliard, Lyon, Orléans, Paris) auf, wo Heinrich IV. Ländereien an Württemberg verpfändet hat.
1607–1615
Insgesamt drei Jahre lang ist er in England tätig.
1615
Mai: In Dover lernt er Elizabeth Raworth kennen, die Tochter des Stadtschreibers, und verlobt sich mit ihr, bevor er nach Stuttgart zurückkehrt. Seine Versuche, eine angemessene Stelle bei Hof zu finden, sind zunächst vergeblich. Nachdem er Entwürfe für die Festlichkeiten zu einer Prinzentaufe anfertigt und damit Beifall findet, wird er als Sekretär angestellt.
1616
13. September: Er ist Hofpoet bzw. Hofhistoriograph. Somit kann er seine Braut in Dover heiraten und einen Hausstand in Stuttgart gründen.
1617
Ihm wird ein Sohn geboren.
Winter: Nur ungern verläßt Weckherlin seine Familie, um im Winter an einer Gesandtschaft nach Venedig teilzunehmen.
1618
Eine Tochter kommt auf die Welt.
»Oden und Gesänge« (Stuttgart 1618–1819).
1619
Die politische Entwicklung nach Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs gibt der Hofkarriere Weckherlins eine entscheidende Wendung. Er geht mit seiner Familie nach England (Dover, Canterbury und, ab 1626, Westminster), zunächst vermutlich im Auftrag seiner Regierung, um über die Haltung Englands zu berichten.
1622
Weckherlin scheidet aus dem württembergischen Dienst aus. Die Union ist zerbrochen, Württemberg hat sich die Neutralität gesichert, und Weckherlin vertritt nun die pfälzisch-böhmischen Interessen.
1626
Die protestantischen Belange behält er auch dann weiter im Auge, als er als Sekretär des Staatssekretärs für auswärtige Angelegenheiten in den englischen Dienst wechselt. Zu seinen Verantwortlichkeiten gehört der Nachrichtendienst, aber er ist auch als Bücherzensor tätig.
1630
Er läßt sich mit seinen beiden Kindern in England einbürgern.
1641
»Gaistliche und Weltliche Gedichte« (Amsterdam).
1642
Als der Konflikt zwischen König Karl I. und dem Parlament zum Bürgerkrieg führt, bewirbt sich Weckherlin erfolglos um eine Anstellung bei verschiedenen protestantischen Mächten.
1643
Weckherlin wird entschiedener Gegner der katholischen Kirche und nimmt eine zunehmend hofkritische Haltung ein. Zudem entwickelt er sich im Ausland zum aggressiven politischen Dichter und Kommentator deutscher Verhältnisse.
1644
Er wird zum Sekretär für auswärtige Angelegenheiten des neugebildeten »Committee of Both Kingdoms« ernannt.
1645
Seine Frau stirbt.
1649
30. Januar: Hinrichtung des Königs. Zwei Monate danach reicht Weckherlin seinen Rücktritt ein.
Seit der Übersiedlung nach England sind viele politische Gedichte entstanden, deren Bezugspunkt das protestantische Deutschland ist.
1652
Er wird noch einmal für einige Monate als Assistent seines Nachfolgers, des erblindenden John Milton, in den Dienst zurückberufen.
1653
13. Februar: Weckherlin stirbt in London.
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