Nr. 4. Arie des Suschen.

[9] Wen rühren nicht die Leiden

Die mir die Liebe beut,

Ich soll den Theuren meiden

:| Dem ich mein Herz geweiht. |:

O Liebe heil' mein Herz

:| Und ende meinen Schmerz. |:

[9] Dialog.


LUX tritt auf. Da ist sie, ich will ihr ein wenig auf den Puls fühlen. Laut. Eben recht, mein liebes Schätzchen, ich will im Punkt des Josephs mit Dir reden.

SUSCHEN. Recht gut, daß Sie mich an den erinnern. Seine Besuche werden mir lästig; d'rum, Herr Lux, bitte ich Sie, lassen Sie sich nicht ferner mit ihm ein. Ich habe nie einen Gedanken auf den Menschen gehabt. Er schwatzt mir verliebte Possen vor, die ich aber als ein albernes Geschmätz betrachte.

LUX. Komm' her, Du Schmuck meines Hauses, Du Ehre meiner Erziehung! Durch meine weisen Lehren hab' ich Dich zu diesem Meisterstück gebildet. Freue Dich, Deine Tugend erhält heute ihren Lohn! In diesem Augenblicke will ich Dir mein Herz entdecken, sei glücklich! Höre die vortheilhaften Gedanken, die ich für Dich hege. Ich habe Dich zu meinem Ehegesponst erkieset.

Quelle:
Johann Baptist Schenk: Der Dorfbarbier, von Joseph Weidmann, Leipzig [o. J.], S. 9-10.
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