[10] Die. Vorigen. Krix, ein Bauer.
KRIX kömmt gelauffen. Gevatter Laux seyd ihr da? Ein Schelme / der zu langsam kömmt / wenn wir sollen heimgehen.
EBBE. Ich dachte was Gevatter Laux machen solte / höre doch du / was hastu da zu suchen?
KRIX. Nu / nu / geht mir vom Leibe / im Finstern schlag ich gerne um mich.
EBBE. Und geh ein bißgen sachte / im finstern laß ich mir gerne wieder die Hände lauffen. Stösset ihn.
KRIX. Ich halte es schlägt mich iemand / wer bistu / eh ich dich wieder schlage?
EBBE. O du Raaben-Mann / hastu dein Lebtage keine Maultasche von der Frau kriegt? Daß dirs so frembde vorkömmt.
KRIX. Je / so / so / Frau bistus?
EBBE. Und du verlauffner Schelme bistus? Hab ich das an unsern Weitze zum besten / daß ich biß in die sinckende Nacht rümlauffen muß / ehe ich weiß / wo ich dich finden soll.
KRIX. Frau / es ist dein Glücke / daß ich die letzte Kanne habe vor mir stehen lassen / warte nur biß ich nein gehe / und noch einmahl trincke / da solstu sehn / wie ein voller Mann seine Frau züchtigen kan.
EBBE. Ihr Weiber helfft mir doch / daß ich die volle Sau haussen behalten kan.
KRIX. O Ehren-Vester Herr Haußknecht / kommt mir zu hülffe / sonst muß ich den Weibern gehorsam seyn.
LARS. Das laß ich wohl bleiben / daß ich mich unter die Weiber menge / wenn die Raaben-Äser sonst nichts können / so kratzen sie: Wolt ihr auff der Gasse Händel anfangen / so seht / wie euch die Wache von einander bringen wird. Gehen ab.[11]
EBBE. Sieh du bist in unser Gewalt / wilstu mit gehen?
KRIX. O ihr lieben Weiber / ich will gerne gehn / last mir nur so viel Zeit / biß ich die andern ruffen kan.
EBBE. Es soll schon iemand da seyn / der sie rufft.
KRIX schreyt. O Gevatter Mierten / O Nachbar Gosch, o Schwager Clas, o steht mir nur dißmahl bey / ich will euch gerne nicht wieder verlassen.
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Der niederländische Bauer
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