[40] Zabisch. Czenko, Woko, seine Brüder.
ZABISCH. Wie stehts / sind die TRACTAten glücklich abgelauffen?
CZENKO. Oder sollen wir uns auff einen andern Anschlag besinnen?
WOKO. Ich hoffe der Ausgang wird sich bald erweisen / der Gärtner ist bestochen / wer Lust zu Kirschen hat / der kan sich anmelden.
ZABISCH. Ich will meine Kirschen noch auff dem Böhmischen Throne essen.
CZENKO. Und wenn ich dieselben essen werde / so werde ich dem neuen Könige langes Leben wünschen.
ZABISCH. Ihr liebsten Brüder steht mir bey / daß ich diesen Berg übersteige / wenn ich dem Böhmischen Scepter in die Hände bekomme / so wird eure Glückseligkeit ebenfalls vollkommen seyn.
CZENKO. Unser Pfeil-Gebund soll nicht zubrechen.
WOKO. Und unser Vertrauligkeit soll niemand verstören.
ZABISCH. Das unschuldige Böhmen hat nach dem Tode des Königes manch Unglücke erfahren müssen.
CZENKO. Und wo wir noch ferner ein Kind zum Könige[41] haben sollen / so möchte noch viel Unglücke dahinter seyn.
WOKO. Drum ist es am besten / wenn das Kind aus dem Wege geschaffet wird / so muß die Stelle doch mit einem Manne wiederum ersetzet werden.
ZABISCH. Wiewohl ihr liebsten Bruder seyd in der Hoffnung nicht zu stoltz / wir haben die Stände nicht gantz auff unsrer Seite.
CZENKO. Doch unsre Parthey ist am stärksten.
WOKO. Und wer den König selbst über den Hauffen werffen kan / der muß auch den andern Unterthanen gewachsen seyn.
ZABISCH. Recht so / wo der König stirbt / so müssen ihm an dem Trauermahle gewisse Freunde nachgeschicket werden. Es ist unrecht / daß ein König so gar ohne einige SUITE davon ziehen soll.
CZENKO. Es ist wahr / was man mit Giffte anfängt / das muß auch mit solchen Mitteln fortgesetzet werden.
WOKO. Und solches wird keine Sünde seyn / wenn wir unsre FAMILIE, und CONSEQUENTER das gantze Königreich dadurch glückselig machen.
ZABISCH. Ach das ist ein heilsames Gifft / dadurch so vielen Streitigkeiten so vielmahl abgeholffen wird. Nun wir werden uns beysammen halten / daß wir auf begebenden Fall mit unsern Anschlägen alsobald fertig seyn.