65.

Wie Lewfrid von seinem herren, dem kauffman, und Walthern bey einem brunnen ligend funden ward.

[427] In dem begab es sich, das sein herr, der kauffman, sampt[427] seinem son geritten kam und eben die straß durch den wald nam, do der verwundet Lewfrid bei dem brunnen lag, der jetzund schmertzens halb nit mer ston, reiten noch gon kundt. Walter erkandt von stund an seinen gsellen, wußt aber nit, das es im so trübselig gangen was, biß das im Lewfrid alle sachen öffnet, was im mit dem hirschen begegnet wer. Er empfing seinen herren gar freundtlich, er kond aber vor grossem schmertzen nit mit im reiten, sonder bat Waltern, sie beid solten bald zů hoff reiten und verschaffen, das im ein roßbar bracht wird. Sie saumpten sich nit lang, ritten eilens zů hoff.

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Georg Wickram: Werke. Band 2, Tübingen 1903, S. 427-428.
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