[279] Friedrich der bis dahin, unter den Bäumen stehend, dem Vorgange auf der Bühne unten gefolgt ist, steigt den Fußsteig herab.
FRIEDRICH.
Wenn Ihr den sucht – den Weg kann ich Euch zeigen,
Konrad und die Frauen blicken überrascht auf ihn.
KONRAD.
Seid Ihr vom Hof des Hohenzollern?
FRIEDRICH.
Wißt,
Der Nächste bin ich ihm.[279]
KONRAD.
Hier diese Frauen
Führt eine Bitte zu ihm – ob er sie
Anhören wird?
FRIEDRICH.
Sind's brandenburg'sche Frauen?
KONRAD.
Das sind sie.
FRIEDRICH.
Wohl, so ist's ihr gutes Recht,
Zu ihm zu kommen, und er wird sie hören.
KONRAD.
Ihr – gutes Recht?
FRIEDRICH.
Damit Ihr's glauben lernt,
Begleitet sie.
KONRAD.
Mich führt ein andrer Weg.
FRIEDRICH.
Das tut mir leid – doch reicht mir Eure Hand –
Streckt ihm die Hand zu, Konrad legt zögernd die seinige hinein.
Es ist die erste brandenburg'sche Hand,
Die ich in diesem neuen Land ergreife.
KONRAD starrt ihn an.
Der Ton – der Blick – und dieser Griff des Löwen
In dieser Hand – wer seid Ihr?
FRIEDRICH.
Ich bin der,
Der Hohenzollern kennt und seine Pflicht.
KONRAD reißt sich von ihm los.
Das ist – Ihr seid – ah nichts – hinweg! Hinweg!
Geht, rückwärts schreitend, rechts ab, den Blick auf Friedrich gerichtet. Friedrich folgt ihm, unbeweglich, mit flammenden Augen; dann wendet er ich zu den Frauen.
[280]
FRIEDRICH.
Kommt nun, Ihr Frau'n – bis hierher führt' Euch Quitzow,
Nun seid Ihr in des Hohenzollern Schutz.
Er nimmt ihre Hände und geht links mit ihnen ab.
Pause, dann rechts außerhalb der Szene Stimmen, welche näher kommen.
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Die Quitzows
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