[368] Nachdruck der Seiten 1785–2062 der Ausgabe 1743 des XII. Anhanges zum Gesangbuch der Evang. Brüdergemeinen (Ausgabe 1735, 17372, 17413). Liednummern 1863–2156.


Num. 1863.

Mel. Laß uns in der blutgen gnade.


1.

Auf die durchgestochne Lende, wo der speer gespaltet Ihn, auf die blutgen füß und hände sehen wir im geiste hin,

2.

Bis daß wir sie können grüssen; bis das Lamm erscheinen wird. O wie wolln wir sie zerküssen! du erlaubsts uns, Lamm und Hirt!

3.

Unsre arbeit ist zu ende, und der sabbath gehet an. Die durchstochne füß und hände haben all's für uns gethan;

4.

Und was wir noch itzo machen, das ist kleinigkeit und leicht; denn die allerschwersten sachen sind durch dich schon ausgegleicht.

5.

Du läst deinen armen maden, wenn sie dich so ma chen sehn, nur zuweilen was aus gnaden durch die kinderhände gehn.

6.

Und dann wird der sabbath kommen für das liebste Lämmelein: und wir werden mitgenommen, daß wir bey ihm drinnen seyn.

7.

Zwar du bist schon in der ruhe, siehest zu und benedeyst, was in deinen sachen thue Gott dein Vater und dein Geist.

8.

Die Zwey mühn sich in den zeiten, wie sie doch dem lieben Sohn eine braut-schaar zubereiten, seiner seel zum arbeits-lohn.

9.

Drum ists Vater-herz geschäfftig um so manche arme seel; darum wirkt die Mutter kräftig auf die seel und ihre höhl;

10.

Darum merkt man so ein regen, wenn der Geist das heilge blut und den priesterlichen segen einer seele geben thut.

11.

Wenn einmal die schaar beysammen, die zum Mahl bestimmet ist, die mit seinem theuren namen hat bezeichnet Jesus Christ;[1787]

12.

Dann so wird der mann der schmerzen, unsre arme sünder-schaar, und so viele tausend herzen mit ihm ruhen tausend jahr,

13.

In den freyen kirchen-zeiten ruhen in dem seiten-schrein, der in allen ewigkeiten wird der tempel Gottes seyn.

Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 368-369,1787-1788.
Lizenz:
Kategorien: