Abklatschdrucke

[17] Abklatschdrucke dienen dazu, um von einem Originalstein, einer Lichtdruckplatte, Heliogravürplatte u. dergl. weitere, dasselbe Bild zeigende Stein-, Zink- oder Aluminiumplatten herzustellen, wobei jedoch die übertragene Zeichnung nicht selbst druckfähig sein darf, sondern nur als Grundlage für eine vom Lithographen auszuführende partielle Ueberzeichnung dient, z.B. bei der Anfertigung der Teilplatten einer Mehrfarbenarbeit (s. Lithographie). Zu diesem Zwecke wird entweder 1. ein Abdruck mittels »fettarmer«, mit dicker Gummilösung emulgierter Farbe gemacht, oder 2. ein satter Druck mit einem roten oder blauen Farbepulver (Terra di Siena, Bolus, Miloriblau) oder 3. ein kräftiger Abzug mit einem Gemenge von Federweiß und wasserlöslichem Anilinfarbpulver eingestaubt, mit der Bildseite auf den Stein oder die Metallplatte gelegt und in der Presse durchgezogen; bei nach der letzten Art verfertigten Abklatschen wird die Platte vorher gefeuchtet und nach dem Abziehen eventuell mit Wasserbrause abgeschwächt. Nach erfolgter Ueberzeichnung wird die Platte geätzt (s. Lithographie), wobei die nicht überzeichneten Partien der Uebertragung verschwinden.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 17.
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