Akroterium

[119] Akroterium (Akroterie), Verzierung am antiken Giebel.

Ueber griechische Akroterien gibt noch die bellen Auskünfte der Athene-Tempel auf der Insel Aegina. Dort scheinen die Ecken durch geflügelte Greifen (Fig. 1) ausgezeichnet worden zu sein, während die Mitte eine lyraähnliche Akroterie schmückte, mit zwei Jungfrauen in archaischen Gewändern an den Seiten, Granatäpfel in den Händen haltend; das lyraähnliche Ornament wird rückwärts von einem löwenköpfigen Greifen mit der Tatze gehalten. Außerdem scheinen in der Mitte geflügelte und ungeflügelte Siegesgöttinnen sowie Palmetten mit Figuren verwendet worden zu sein. Die Ecken besaßen vorwiegend chimärische Tierformen und Dreifüße. Kleine Tempel und andre giebelgeschmückte, weniger bedeutende Objekte scheinen sowohl in der Mitte als an den Ecken durch Palmetten verziert worden zu sein, wobei sich die Mittelpalmette frontal entwickelte (Fig. 2), während die Eckpalmette nach beiden Seiten umgebogen erschien, entsprechend der Ecke des Bauwerkes (Fig. 3). Zu den Akroterien rechnet man auch die meist palmettenartigen Verzierungen der First- und Stirnziegel, sowie die Bekrönungen der griechischen Grabstelen (Fig. 4).


Literatur: Schubert-Soldern, Stilisieren der Tier- u. Menschenformen, Leipzig 1892, S. 41.


Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 119.
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