[155] Altazimut werden in der praktischen Astronomie bisweilen große, insbesondere seit aufgehellte Universalinstrumente (vgl. diesen Artikel) genannt.
In Deutschland hat zuerst Reichenbach feinere Instrumente dieser Art (»astronomische Kreise an feststehenden Säulen«, wie er sie nannte) gebaut; in England sind sie schon von Ramsden (von dem besonders das für Palermo bestimmte Instrument berühmt geworden ist), später von Troughton (für den Astronomen Bond), von Simms (nach Airys Angaben für die Sternwarte Greenwich 1847) hergestellt worden. An dem zuletzt genannten Instrument hat, vgl. [1], Horizontal und Höhenkreis je 3 feet Durchmesser, das Fernrohr bei 5 feet Brennweite des Objektivs 33/4 Zoll Oeffnung. Es war besonders zur Bestimmung von altazimutalen Mondkoordinaten (Azimuten und Zenitdistanzen des Mondes außerhalb des Meridians) bestimmt. Auch ins Programm der Straßburger Sternwarte hat Winnecke die extrameridionalen Mondbeobachtungen aufgenommen und dazu ein Repsoldsches, gegen Airy-Simms vielfach verbessertes Altazimut bestimmt; für genaue Beschreibung dieses Instruments von Schur s. [2] und den[155] Lexikonartikel von Valentiner in [3], der überhaupt für diese Instrumente zu vergleichen ist. Ueber das ältere Greenwicher, das Straßburger, ein neues Greenwicher Altazimut (das nach Angaben von Christie gebaut ist [4] und dem Bambergschen Universaldurchgangsinstrument sich nähert), endlich ein schweizerisches und ein amerikanisches Altazimut s.a. [5].
Literatur: [1] Greenwich Observations 1847. [2] Astronomische Nachrichten, Nr. 2857 (Bd. 120, S. 1); hiernach [3] Handwörterbuch der Astronomie, herausgegeben von Valentiner, Bd. 1, Breslau 1897, S. 204209. [4] Monthly Notices, t. 52, p. 480. [5] Ambronn, Handbuch der astronomischen Instrumentenkunde, Bd. 2, Berlin 1899, S. 856866.