[564] Basküle (Basquill), eine Drehvorrichtung, mittels welcher gleichzeitig zwei Stangen oder Riegel nach entgegengesetzter Richtung bewegt werden. In der Schlosserei wird die Basküle bei Beschlägen (s. Espagnolettenverschluß) und bei Schlossern angewendet; die Drehung wird entweder durch einen Drehgriff (Olive) oder durch einen Schlüssel bewirkt.
Für den guten Gang der Basküle ist die Konstruktion der Oeffnung oder des Schlitzes für den die Bewegung übertragenden Zapfen von großer Bedeutung. Wird die Scheibe S (Fig. 1) mittels eines in das vierkantige Loch gefleckten Drehgriffes um den Winkel w gedreht, so nimmt der Zapfen 1 in der Mitte der Bewegung die Stellung 2 und am Ende derselben die Stellung 3 ein; ganz ähnlich verhält es sich mit dem diametral gegenüberliegenden Zapfen Z. Der Zapfen 1 muß sich demnach in einem Schlitz bewegen, dessen Enden in der Längsrichtung durch Halbkreise begrenzt werden, deren Mittelpunkte so weit voneinander entfernt sind, wie die Bogenhöhe[564] des Bogens 1, 2, 3 beträgt. Daraus ergibt sich die Größe des Schlitzes. Aus Fig. 2 läßt sich die Uebertragung der drehenden Bewegung der Scheibe in eine hin und her gehende zweier Stangen noch besser erkennen. Hier trägt die Scheibe S die beiden Zapfen a und b. Wird die Scheibe S in der Richtung des Pfeiles 1 gedreht, so bewegen sich durch Vermittlung der Zapfen α und b die Stange C nach oben, die Stange D hingegen nach unten. Findet hingegen eine Drehung der Scheibe S in der Richtung des Pfeiles 2 statt, so bewegen sich die beiden Stangen C und D gerade entgegengesetzt. Selbstverständlich kann auch die Scheibe S, statt die Zapfen zu tragen, mit den entsprechenden Schlitzen versehen und die Zapfen an den Stangen befestigt sein. Die häufigste Anwendung findet die Basküle bei Fensterverschlüssen und bei dem sogenannten Baskülen- oder Stangenschloß.
J. Hoch.