Bergfried

[697] Bergfried, der Hauptturm der alterten mittelalterlichen deutschen Burgen.

Ursprünglich das einzige feste und bewohnte Bauwerk; später wurde ein hölzernes und noch später ein steinernes Wohnhaus daneben gebaut, das mehr Komfort bot als der Turm und das mit dem ersten Stockwerke desselben durch eine hölzerne Brücke verbunden war. Dieselbe zerstört, wenn der Feind bereits Wall und Mauern erstiegen hatte. Ferner diente der Bergfried als letzte Zufluchtsstätte der Belagerten. Der Hauptturm war am häufigsten viereckig oder rund, seltener polygon, und endete oben mit einer Zinnenbekrönung oder einem Spitzdache. Bergfriede finden sich namentlich in der Burg zu Steinsberg in der Pfalz, in der Ebersteinburg bei Baden-Baden, in der Habsburg im Aargau und vielen andern.


Literatur: [1] Handbuch der Architektur, II. Teil, 4. Bd., 1. Heft: Kriegsbaukunst, S. 152. – [2] Viollet-le-Duc, Dictionnaire raisonnée de l'arch. française, Bd. 4, S. 33.


Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 697.
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