Betain

[728] Betain (Oxyneurin, Lycin) = Trimethylglykokoll, eine durch ihren Zusammenhang mit dem Cholin, Neurin und den Ptomainen (s.d.) wichtige organische Verbindung von der Formel:


Betain

Das Betain kommt in der Runkelrübe und in vielen andern Pflanzen vor und findet sich daher in der Melasse von der Rübenzuckerfabrikation. Es kristallisiert aus Alkohol in glänzenden Kristallen, die ein Molekül Wasser enthalten, dasselbe bei 100° verlieren und an feuchter Luft zerfließen. Es ist eine schwache Base, reagiert jedoch neutral und besitzt einen süßlichen Geschmack; beim Kochen mit Alkalien zersetzt es sich unter Entwicklung von Trimethylamin. Aus diesem kann das Betain umgekehrt synthetisch erhalten werden durch Erhitzen mit Monochloressigsäure [1]. Dargestellt wird es aus Rübensaft, aus Melasse oder aus der sogenannten Elutionslauge [3].


Literatur: [1] Liebreich, Berichte d. deutschen chemischen Gesellsch., Bd. 2, S. 167. – [2] Ders., ebend., Bd. 2, S. 13. – [3] Frühling und Schulz, ebend., Bd. 10, S. 1070.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 728.
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